Joh. Georg Bodenehr (GND 124658393)
Aus Personenlexika
Daten | |
Nachname | Bodenehr |
Vorname | Joh. Georg |
GND | 124658393 ( DNB ) |
Wirkungsgebiet | Kunst |
Joh. Georg Bodenehr in der BSB |
Bodenehr, (Joh. Georg) ein Sohn des Kupferstechers zu Dresden gleichen Namens, ließ sich zu Augsburg häuslich nieder, und arbeitete dort im Pfeffelschen Kunstverlage. Auch verfertigte er eine gut gearbeitete sogenannte Theses[1] für die Jesuiten in Schwarzkunst. Er war ein Mann von nicht gar zu guten Sitten, und nahm ein unglückliches Ende, indem er sich im 39 Jahre seines Alters 1730 zu Tode fiel.
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Fußnoten
- ↑ Die Kupferstecherei war überhaupt ehemals in Augsburg sehr blühend. Die Litteratur, welche um die Mitte des 18ten Jahrhunderts herrschte, und die man jezt barbarisch nennt, unterstüzte die Kunst. Bei jährlichen Disputationen an katholischen Universitäten und Lyceen, auch Klosterschulen wurden die Säze, worüber disputirt wurde, (Theses) einem schönen Kupferstiche beigedruckt, wobei man es sich viele hundert Gulden kosten ließ; und wie mancher Mäcenat sezte seinen Stolz darauf, auf einem so schönen Denkmal der Litteratur und Kunst seinen Namen verewigt zu sehen. Die Heiß, Kilians, Wolfgang haben Meisterstücke dieser Art mit dem Schabeisen geliefert, welche nicht nur den kostbaren englischen Stichen an die Seite können gesezt werden, sondern an der Harmonie die meisten, an der Zeichnung vielleicht alle, übertreffen. Auch Klauber und Götz blieben hier nicht zurück. Im Miniaturstiche waren sie ohnedieß originel. Als in der Folge die geschmackvollere und gereinigtere Litteratur ihr Theses in Oktav, oder höchstens in Quartformat drucken ließ, verschwanden diese Werke der Kunst, und dem Künstler mangelte Verdienst. So wahr ist’s, daß nicht das Geschrei über Mangel an Kunstsinn, sondern Unterstüzung der Kunst die Künstler hervorbringe. (Siehe: Amling K. G. in der Note über die Schulen der Kupferstecherkunst.)