Karl Ludwig Friederich Breyer (GND 102810486)

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Daten
Nachname Breyer
Vorname Karl Ludwig Friederich
GND 102810486
( DNB )
Wirkungsgebiet Wissenschaft


Karl Ludwig Friederich Breyer in der BSB

BREYER (Karl Ludwig Friederich), der WW. und AG. Dr., fürstl. Thurn- und Taxischer Leibarzt und geheimer Rath zu Regensburg, geboren zu Ludwigsburg (wo sein Vater Leibarzt des Herzogs Karl von Würtemberg war) am 12ten Decemb. 1740. Er studirte zu Tübingen und Strassburg die Arzneywissenschaft und Chirurgie, wurde 1767 Würtembergischer Hofmedikus, und erhielt 1768 dem Ruf zu dem Markgrafen Alexander nach Anspach. Hier machte er sich bald beliebt und berühmt, weil er die damals für dortige Gegenden noch ziemlich neue Blatternimpfung einführte, und die erkrankten fürstlichen Personen, worunter der Markgraf selbst war, von dem 1771 und 1772 allgemein in Teutschland herrschenden Faulfieber glüklich wieder herstellte. Da er mit dem Markgrafen in Paris war, erhielt er, obwohl er Protestant war, vom König Ludwig XV. das unterschriebene Dekret auf die Anwartschaft als königl. Leibarzt auf dem Iagdschloss St. Hubert: aber Familienverhältnisse hinderten ihn, sich, wie er fest gesinnt war, in Frankreich niederzulassen. Er privatisirte einige Zeit mit einer Pension des Markgrafen in seiner Vaterstadt, wurde im Iahr 1767 zu Frankfurt dem Fürsten von Thurn- und Taxis vorgestellt, und kam im Herbste desselben Iahres nach Regensburg, wo er mit Anfang 1777 dritter, und, nach dem Tode seiner beiden Kollegen, erster hochfürstl. Leibarzt wurde, und im Iahr 1784 den Charakter eines geheimen Rathes erhielt. Seit dem Iahre 1786 litt er an rheumatischen Fiebern, und den unangenehmsten Folgen derselben, und starb nach Iahre langen körperlichen Leiden, bey denen sein Geist immer gesund blieb, am 24sten März 1799. Er war in seinem Fache sehr geschikt, immer von heiterem, gleichem Humor, nie auffahrend und heftig, sondern allezeit sanft, ruhig, dabey aber munter, voll guter Laune und der beste Gesellschafter. Er verlor nie seine Geistesgegenwart, und besass eine allgemeine Menschenliebe. Er blieb unverehelicht. Hr. geheimer Hofrath Dr. Schäffer lieferte in Hartenkeils medicin. chir. Zeitung 1799 B. 2, S. 89--96 Breyers Biographie.

Er gab heraus:

Cystotomia lateralis Moreaviana nova eademque receptis longe praestantior, quia omnino tutior. 4. Tübing. 1764.

Aufsätze in periodischen Schriften.


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