Theobald Wilhelm Broxtermann (GND 116723866)

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Daten
Nachname Broxtermann
Vorname Theobald Wilhelm
GND 116723866
( DNB )
Wirkungsgebiet Kunst


Theobald Wilhelm Broxtermann in der BSB

BROXTERMANN (Theobald Wilhelm), Hofrath Sr. Durchl. des Herzogs Wilhelm von Baiern in München. Er wurde im Iunius 1777 zu Osnabrük geboren, wo sein Vater Friedr. Wilhelm Broxtermann fürstl. Osnabrückischer Rath und Sekretär des Officialatgerichts ist. Den ersten Unterricht in den Wissenschaften erhielt er in seiner Vaterstadt auf dem Collegio Carolino. Im Iahr 1790 bezog er die Universität zu Göttingen, und studirte hier die Rechte bis 1792, da er nach seiner Vaterstadt zurükkam, und dort unter die Zahl der Advokaten aufgenommen wurde. Allein eine Aussicht zu einem akademischen Lehrstuhl, seiner Lieblingsneigung, welche ihm von seinen Gönnern gemacht und durch die Zeitumstände vereitelt wurde, veranlasste ihn 1794 die juristische Praxis niederzulegen. Er privatisirte hierauf mehrere Iahre, die er theils in seinem Vaterlande, theils in dem benachbarten Holland zubrachte, bis er 1797 das Glük hatte, in die Dienste Sr. Durchl. des Herzogs Wilhelm von Baiern, als Kanzleyrath mit dem Hofrathstitel, aufgenommen zu werden. Als Schriftsteller kündigte er sich in seinem 16ten Iahre durch ein erzählendes Gedicht; Bischof Benno von Osnabrük an. (S. Wielands teutschen Merkur, 1788. Mai). Er lieferte in der Folge für den teutschen Merkur, für das Schlesswigische Iournal, für die Leipziger Monatsschrift für Damen, für die zu Osnabrük herausgekommenen Westphälischen Beyträge, und für andere Zeitschriften, mehrere, theils historische, theils ästhetische, aber meistens anonyme Aufsätze und Beyträge. Bey seinem Aufenthalte in den vereinigten Niederlanden bekam er ebenfalls Gelegenheit, sich in der gelehrten Laufbahn zu zeigen. Es kamen nämlich unter andern Gegenständen, die durch die Revolution berührt wurden, auch die sogenannten Markenoder unangebauten Gemeingüter zur Sprache, die einen nur zu grossen Theil mehrerer Provinzen einnehmen. Da nun derselbe Gegenstand in Westphalen schon lange die Aufmerksamkeit der Regierungen beschäftigt hatte, und einem westphälischen Rechtsgelehrten am wenigsten fremd seyn konnte: so konkurrirte Broxtermann um den, von den Gelderischen Provinzial-Repräsentanten 1796 ausgesezten Preis, und lieferte in holländischer Sprache eine Abhandlung ein, die mit dem Preise gekrönt, und nachher auf Befehl der administrativen Zwischen-Regierung gedrukt wurde. Dieser hoffnungsvolle Schriftsteller, der den liebenswürdigsten Charakter besass, starb zu München am 18ten Sept. 1800 an einem Nervenfieber, 30 Iahre alt.

Ausser seinen gedrukten Aufsätzen in die oben angeführten Zeitschriften erschienen von ihm:

Gedichte, 8. Münster bey Plattvoet, 1794, 228 S.

S. Obert. ALZ. 1749, I. S. 864--867.

Prys -- verhandeling over de Marken en Markengenootschappen, de noodzaaklykheid van -- en de middelen tot derzelver vernietiging. Uitgegeven op last van het intermediair administratif bestuur van het voermalig gewest Gelderland. Motto: La nature n’attend qu’une bonne loi pour produire des tresors. Te Arnhem, by Moelemann, 8. 1798.

Blüthen des Auslandes, eine Sammlung von Uebersetzungen vorzüglicher, besonders erzählender und didaktischer Gedichte. Erstes Bändchen. auch unter dem Titel: Pope’s Versuch über den Menschen, eine metrische Uebersetzung, mit Warbutons Kommentar und den nöthigsten Anmerkungen, 8. Osnabrük bey Karl. 1798, 317 S.

S. Obert. ALZ. 1799, I. S. 860--862. Erlang. LZ. 1799, I. S. 453, Wirzburg. gel. A. 1799, II. S. 541.
  • Demophilos an Eukrates über die Gränzen der Staatsgewalt, und ein gewisses in der Konstitution vom Iahre 3. nicht enthaltnes Mittel, die Freyheit der Beherrschten gegen die Anmassungen der Beherrscher zu sichern, 8. Germanien 1799 41/2 Bogen.
S. Erlang. LZ. 1800, I. S. 472.

Ehrgefühl und Liebe, oder der Eid, ein Trauerspiel in 4 Aufzügen, 8. Brandenburg, 1799.

Recensionen in der obert. allg. Literaturzeitung, 1800 bis Sept.

S. Privat-Nachrichten. Obert. ALZ. 1800, II. S. 543. Erlang. LZ. 1800, Sept Intelligenzblatt S. 327. AL. Anzeiger 1801, n. 157 S. 1508.


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