Johann Burgmayr (GND 118665200)

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Daten
Nachname Burgmayr
Vorname Johann
GND 118665200
( DNB )
Wirkungsgebiet Kunst


Johann Burgmayr in der BSB

Burgmayr, (Johann) auch Bürkmayr, ein Maler, Kupferstecher und Formschneider zu Augsburg, wo er 1473 geboren wurde, lernte beim A. Dürer, und verfertigte etliche Bücher von Landkarten, Ritterspielen und Triumphen, die er Kr. Maximilian dem I. widmete, und die von guter Erfindung und Arbeit zeugen. Unter seine Werke gehören auch 234 schöne Holzschnitte zu einem vom obigen Kaiser geschriebenen Buche: der weise König, betitelt. In Gemälden behielt er seines Lehrers Manier bei. Er starb 1517 im 44 Jahre seines Alters. Die königl. baier. Gallerie besizt von ihm folgende Gemälde. Der heil. Sebastian und Kaiser Konstantin der Große. Hinter denselben vier Engel in kleinen Figuren, auf Holz. Esther, um Gnade für ihr Volk beim Achaverus bittend. Kleine Figuren auf Holz. Johann der Evangelist, wie er auf der Insel Patmos seine Offenbarung schreibt. Kleine Figuren auf Holz, ein schönes richtig gezeichnetes Gemälde, Der heil. Christoph, auf Holz. Der heil. Niklas auf Holz. Johann der Täufer, auf Holz. Eine Muttergottes mit dem Kinde Jesus auf dem Schoose, auf Holz. Der Sieg Hannibals über die Römer bei Cannä in Apulien, ebenfalls auf Holz, u. a. Sandrart am a. O. B. I. S. 232. v. Weizenfeld Beschreib. der Bildergallerie zu Schleißheim. Nro. 59. 64. 203. 205. 208. 220. u. 228. v. Rittershausen Merkwürdigkeiten von München. S. 270. Sein Kolorit ist kräftig und seine Behandlung frei. v. Mannlich. B. I S. 87 u. B. II. Nro. 122. 124. 132. 134. 434. u. 601. Papillion führt von ihm einen Holzschnitt in Helldunkel[1] (en Camajeu) mit der Jahrzahl 1508 an. Im Katharinenkloster zu Augsburg ist das Altarblatt, welches die von Pilgrimen besuchte Kirche in Rom vorstellet, von ihm gemalt. v. Sandrart. S. 232.

Nachtrag aus: Lipowsky Künstler II

Burgmayr (Johann). Bei diesem im ersten Bande S. 35. vorkommenden Künstler ist noch nachzutragen, daß die Königl. Hofbibliothek in München ein (wahrscheinlich einziges) Exemplar seiner Bildnisse der Truchsessen von Waldburg besitze.


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Fußnoten

  1. Helldunkel, ein neues Kunstwort, um das auszudrucken, was die Franzosen auch clair-obscur nennen. Die Sache selbst bestimmt der Erfinder dieses Wortes durch die Bemerkung: daß Licht und Schatten, helle und dunkle Farben für das einstimmige Ganze sich wechselsweise erhöhen, oder mäßigen. v. Hagedorn Betrachtung über Malerei. (Leipz. 1762).