Franz Xaver Epp (GND 100124259)

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Daten
Nachname Epp
Vorname Franz Xaver
GND 100124259
( DNB )
Wirkungsgebiet Wissenschaft


Franz Xaver Epp in der BSB

EPP (Franz Xaver), Exjesuit, der Theol. Dr., Mitglied der kurbair. Akademie der Wissenschaften, kurfürstl. wirkl. geistl. Rath, und Stadtpfarrer zum heil Geist in München, geboren am 8ten Dec. 1733 zu Schongau in Oberbaiern. Er studirte die untern Klassen als Seminarist zu München, und tratt 1753 in die Gesellschaft Iesu. Nachdem er die Humaniora als Magister gelehret, auch selbst die gewöhnlichen Ordensstudien vollendet hatte, wurde er der Philosophie und Theologie Doktor, und am Lyceum zu München Professor, wo ihm das Verdienst eigen bleibt, dass er, der Erste unter den Iesuiten, die Physik teutsch gelehret hat. Er wurde in die kurfürstl. Akademie der Wissenschaften als frequentirendes Mitglied aufgenommen, und folgte dem damaligen akademischen Professor, Herrn Ildephons Kenedy, als akademischer Lehrer der Experimentalphysik, mit grossem Beyfall. Er machte in Baiern den Gebrauch der Wetterableiter allgemeiner, und richtete auf Verlangen selbst einige an verschiedenen Orten Baierns auf. Er war Ursache, dass in Baiern mehrere gute Köpfe sich auf die Meteorologie verlegten, und dass in diesem Lande an verschiedenen Standorten Witterungsbeobachtungen gemacht, und die Resultate derselben jährlich zur kurfürstlichen Akademie der Wissenschaften eingeschickt wurden. In der Musik war er Meister, und sein musikalisches Gehör war so leicht zu beleidigen, dass er nicht im Stande war, bey einer schlechten Musik eine Messe zu lesen, weswegen er sich die Officiatorsstelle verbat. Im Iahr 1783 erhielt er die Stadtpfarrey zum heil. Geist, und den Charakter eines kurfürstl. wirkl. geistlichen Raths. Am 25ten Dec. 1789 starb er plötzlich an einem Steckfluss. Er war ein fleissiger, nützlicher, gerader und biederer Mann.

Er gab heraus:

Positiones ex universa philosophia selectae. 4. Monachii, 1771, 4 Bog.

Problemata electrica publicae disputationi in electorali lyceo Monacensi proposita, 4. Monachii. 1771, 14 Bog.

Abhandlung von dem Magnetismus der natürlichen Elektricität, mit 2 Kupfern, München bey Friz, 1777, 128 S.

Ueber die Wetterbeobachtung, eine akad. Rede, 4. München, 1780, 43 S.

Systematische Beschreibung einer sichtbaren Sonnenfinsterniss, die zu München den 24ten Brachmonars 1778 gesehen worden, 8.

Ueber den 1783 bemerkten Hehrrauch, akad. Rede, 4. München, 1787.

Abhandlung von dem Zusammenhange der Theile in den Körpern und dem Anhange der flüssigen Materien an die solid: in den Abhandlungen der kurbairischen Akademie der Wissenschaften, 4. München, B. IX. S. 221--298.

Abhandlung über das Schweremaas, sammt einer neuen Art, ein Barometer zu verfertigen, welches unter allen schon bekannten den wenigsten Besorgnissen ausgesezt ist: in den neuen philosophischen Abhandlungen der kurfürstlichen Akademie der Wissenschaften, B. III. S. 243--276.

Er war auch theils Verfasser, theils Sammler von den ersten Iahrgängen der meteorologischen Ephemeriden, welche die kurfürstl. Akademie der Wissenschaften herausgab, 4. München, 1781--1784.

S. Privat-Nachrichten. Meusels gel. Teutschl. 3te Ausg. S. 239. Westenrieders Beyträge zur vaterl. Historie, B. VI. S. 418. Finauers Magazin für die neuste Lit. 1775, S. 72. Ladvocats fortges. hist. Handwörterbuch Th. VII. S. 626. Annalen der bair. Lit. B. I. S. 194 u. B. III. S. 8--12. Münchner Intelligenzbl. 1777, S. 436. 1780, S. 502 u. 1781, S. 350. Obert. ALZ. 1790. I. S. 93. ADB. 24. B. II. S. 443 u. B. 52, S. 416. Nürnberg. gel. Z. 1778. S. 605.


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