Franz Andreas Frey (GND 118535390)

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Daten
Nachname Frey
Vorname Franz Andreas
GND 118535390
( DNB )
Wirkungsgebiet Wissenschaft


Franz Andreas Frey in der BSB

FREY (Franz Andreas) Professor zu daselbst den 20. Julius 1763 von bürgerlichen Eltern gebohren. Nach vollendeten Gymnasial- und Lyceal-Studien trat er in den Weltpriesterstand, und erhielt am 15. März 1787 die Priesterweihe. Nach dem Jahre 1788 übernahm er eine Hofmeisterstelle, und studirte unter Schott, Gönner, und Reider an der Universität zu Bamberg, dann an jener zu Würzburg unter Gregel und Samhaber die Rechtswissenschaft. Er wurde hierauf an dem Stifte zu St. Stephan in Bamberg Kanonikus, der Theologie und beyder Rechte Doktor, an der Universität Professor des Kirchenrechtes, wirklicher Fürstbischöflicher geistlicher Rath, und 1801 Syndikus des Bischöflichen Generalvikariats. Nach Aufhebung der Universität wurde er an dem neu organisirten Königl. Lyzeum in Bamberg Professor des Kirchenrechts und der Kirchengeschichte, und stand diesem Posten, so wie jenem eines Bischöflichen Vikariatsrathes und Syndikus mit großem Eifer bis an seinen Tod vor. Eine charakteristische Eigenschaft von ihm war seine Wohlthätigkeit gegen alle Klassen der leidenden Menschheit; arme Kranke wurden von ihm täglich mit Kost und Arzneyen, arme Studenten mit Büchern, Kost, Geld, und Kleidung unterstützt; den Hausarmen verschaffte er Holz, und bezahlte für sie den Wohnungsmiethzins. Geistliche, die in Geschäften vom Lande in die Stadt kamen, lud er gewöhnlich an seinen Tisch. Seine ansehnliche Büchersammlung überließ er theils dem Bischöflichen Seminar, theils dem Gymnasium; seinen Anverwandten legirte er zweitausend Gulden, und dem neuen Domkapitel ebenfaus zweitausend Gulden. Auch für seine Wirthschafterin, die ihm lange, treu und redlich gedient hatte, sorgte er grosmüthig in seinem Testamente, was sehr löblich war, ihm aber vom Unterstand und von der Verläumdungsucht übel ausgelegt wurde. Er starb den 24. Junius 1820 an den Folgen kariöser Geschwüre der Ohrenknochen, und einer damit verbundenen Hirnentzündung. Seine Schriften:

Vergl. Jäck’s Pantheon der Literaten Bambergs Heft II. S. 287. u. H. VII. S. 2103. Meusel’s gel. Teutschl. B. XVII. S. 619. Mastiaux Lit. Zeitung 1820. B. III. Int. Bl. n. 8. S. 125. u. B. IV. Int. Bl. n. 10. S. 159. Felder’s und Waitzenegger’s Gel. Lexikon der kath. Geistlichkeit B. I. S. 243--245 u. B. III. S. 490.

  1. 1. Theses theol. de religione, nec non de principiis theologicis. 4. Bamberg. 1787.
  2. 2. Theses ex Theologia exeget. dogmatica, morali, nec non ex historia eccles. 4. ibid. 1788. [1]
  3. 3. Prüfung beyder jungen Freyherrn F. C. und F. L. von Hornek aus dem ersten Kursus ihrer bisherigen Lehrgegenstände. eb. 4. 1791.
  4. 4. Diss. inaug. sistens genuina principia circa modum tractandi querelas et actiones ratione concordatorum tam inter paciscentes quam privatos ortas. Sectio I. ib. 4. 1798. 38 S. [2]
  5. 5. Bemerkungen über Joh. Phil. Gregel’s Schrift: Das Landesherzogliche Patronatrecht nach den verschiedenen Verhältnissen der Bischöflichen Gerechtsame betrachtet. 8. eb. 1805. [3]
  6. 6. Abhandlung von dem Rechte der Staatsgewalt über das Kirchengut, nach reinen Grundsätzen des Staatsrechts, und der Staatswirthschaft bearbeitet. 8. eb. 1805.
  7. 7. Ueber das Eigenthum an den Stiftswohnungen der Kanoniker in Teutschland. 8. eb. 1806.
  8. 8. Allgemeines Religions- Kirchen- und Kirchenstaatsrecht, aus Grundbegriffen entwickelt. 8. eb. 1809.
  9. 9. Erläuternde Bemerkungen zu der Schrift: Von dem Frieden der Kirche in den Staaten der rheinischen Conföderation; ausgesprochene Wünsche Karls Erzbischofs Metropoliten. 4. eb. 1811.
  10. 10. Kritischer Kommentar über das Kirchenrecht, frey bearbeitet nach des Hn. Michl Kirchenrecht für Katholiken und Protestanten. 8. Bamberg b. Dederich 1812. 489 S. 2ter Theil. Personenrecht. eb. 1818. 522 S. 3ter Theil. Sachenrecht. eb. 1820. 612 S. [4]
  11. 11. An die Souveräne der rheinischen Konföderation. Ueber das denselben zugesprochene Recht, ihren Staaten eigene Landesbischöfe, und eine Bischö 1795fliche Diöcesan Einrichtung nach Gutfinden zu geben, nebst einem gutachtlichen Entwurfe zu einem künftigen Konkordate. Ein abgedrungenes Wort zu seiner Zeit. 8. Bamb. u. Würzb. b. Göbhardt 1813. 108 S.
  12. 12. Bemerkungen zu der Schrift: Ideen zu der Organisation der teutschen Kirche: ein Beytrag zum künftigen Konkordate. Frankf. 1814. (Bamberg). 8. 1815. 180 S.
  13. 13. Frage: Ist der Westphälische Friede vom J. 1648 den Bestimmungen des Artikels V. nach in Bezug auf den Religionszustand der christlichen Hauptconfessionen in Teutschland durch die Rheinische und Wiener Bundesakte abgeschaft und aufgehoben? 8. Bamberg 1816. 47 S. [5]
  14. 14. Ueber die Ernennung des Hn. Generalvikars Freyherrn von Wessenberg zum Coadjutor und Coadministrator des Bistums Constanz. 8. Rom (Bamberg). 1816. 78 S.
  15. 15. Aufsätze in Batz und Brenner’s theolog. Zeitschrift.
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Fußnoten

  1. s. Auserl. Lit. d. kath. Teutschl. B. I. St. 4. S. 592.
  2. s. Bibl. kleiner jur. Schriften B. I. S. 240.
  3. s. Obert. Lit. Z. 1805. I. S. 852. Jen. Lit. Z. 1809. II. S. 437.
  4. s. Felders Lit. Z. 1814. I. S. 129. Mastiaux Lit. Z. 1819 I. S. 305. u. 1821. I. S. 225.
  5. s. Felders Lit. Z. 1817 B. I. S. 225. u. B. III. S. 89.