Iohann Nepomuk Gruber (GND 129789305)

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Daten
Nachname Gruber
Vorname Iohann Nepomuk
GND 129789305
( DNB )
Wirkungsgebiet Kunst


Iohann Nepomuk Gruber in der BSB

GRUBER (Iohann Nepomuk), Exjesuit und Prediger an der kurfürstl. Hof- und Malteserkirche zum heil. Michael in München. Gleichwie viele Menschen in den Glaubensmeinungen ihrer Kirche zu wenig Orthodoxie haben, so hatte Gruber (den ich von meiner Kindheit an kannte) in seinen Glaubensmeinungen zu viel Orthodoxie. Er meinte es zwar herzlich gut, und lebte, lehrte und handelte ganz gleichförmig nach seiner Ueberzeugung; aber eine falsche Philosophie, eine nicht geläuterte Theologie, Polemik, Ascese und Rigorismus verleiteten ihn manchmal zur groben Intoleranz gegen Andersdenkende. Uebrigens war er im Predigtamte und in allem, was er als seine Pflicht ansah, rastlos thätig, sehr wohlthätig gegen Arme, und ungemein mässig. Die lezten Iahre seines Lebens brachte er zu Neuburg an der Donau zu, wo er am 25sten Iulius 1786 im 57sten Iahre seines Alters starb.

Im Drucke erschienen von ihm:

  • Nur kurze drey Paragraphen über die Zaupserische Schrift, betitelt: über den falschen Religionseifer, entgegengesezt von einem eifrigen Prediger, 8. (München) 1780. 32 S.
S. ADB. 44. B. II. S. 552. Annalen der bair. Lit. B. I. St. 3. S. 225.

Brief an Hrn. Zensurrath Hrn. Hertl, seinen ehemaligen Ordensbruder geschrieben 1777; steht in der ADB. 60. B. I. S. 273--277.

Predigt am Rosenkranzfeste 1780; steht in Nikolai Reise B. VI. Beylagen S. 83--89.

Erklärung und Appellation an Menschenvernunft und Billigkeit, das Gerede und Geschreibe über ihn und seine Predigten betreffend; im Münchner Intelligenzblatt 1782. S. 507.

Sein wohlgetroffenes in Kupfer gestochenes Porträt ist in Nicolai Reise B. VI. bey S. 542 befindlich, wo auch S. 543, so wie in den Annalen der bair. Lit. B. I. St. 3. S. 160. B. III. S. 160; in der ADB, 49. B. I. S. 273 u. B. 60. I. S. 273, und in einigen Iournalen, theils wahre, theils falsche Nachrichten von ihm vorkommen.


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