Veremund Gufl (GND 100348556)

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Daten
Nachname Gufl
Vorname Veremund
GND 100348556
( DNB )
Wirkungsgebiet Kunst, Wissenschaft, Religion


Veremund Gufl in der BSB

GUFL (Veremund), Benediktiner und Professor zu Prüfling nächst Regensburg. Er wurde zu Meran an der Etsch in Tyrol im Iahr 1705 geboren, trat in den Benediktinerorden, legte 1720 die Gelübde ab, und wurde bald nach vollendeten philosophischen und theologischen Studien Professor der Philosophie im Kloster Prüfling, und nach einigen Iahren Professor der Theologie in mehrern Benedictinerklöstern in Baiern und Kärnthen, von wo er endlich wieder in seine Abtey nach Prüfling zurückkehrte, daselbst das Kirchenrecht lehrte, verschiedene philosophische und theologische Schriften heraus gab, und zu Regensburg in grossem Ansehen stand. Er war ein Eiferer wider die damals unter der Regierung des Kurfürsten Maximilian des Dritten vorgenommene kirchliche und klösterliche Reformen, und schrieb wider das Amortizationsgesetz, wurde aber von den Vertheidigern der damals herausgekommenen kurfürstl. Generalien in Betreff der Klöster hinlänglich widerlegt. Er bekleidete in den lezten Iahren seines Lebens im Kloster nebst andern Aemtern auch die Beichtvaters- und Archivariusstelle, und war ein ungemeiner Bewunderer und der stärkste Vertheidiger der alten Philosophie, die er beynahe vierzig Iahre lang studirte, und mit vieler Hitze gegen die neue Philosophie vertheidigte. Allein es gieng ihm, wie allen Gegnern der neuen Philosophie (damals gegen Wolf, und in den neuesten Zeiten gegen Kant und Fichte); sie unterliegen, und statt, dass man (wie sie zu erleben hoften) die neue Philosophie begräbt, trägt man sie zu Grabe. Er war übrigens in seinem Kreise ein äusserst thätiger und nützlicher Mann, der sehr viele Frömmigkeit, grossen Fleiss, und, wenn man auch nicht alle seine Privatmeinungen billigen kann, viele Gelehrsamkeit besass. Er starb am 13ten Iänner 1761 plötzlich am Schlagflusse im 56sten Iahre seines Alters, im 35sten seiner Ordensprofession, und im 28sten seiner Professorsstelle.

Seine Schriften sind:

Testamentum litigiosum disput. scholast. exposfitum, 4. Straubingae 1747.

Crimen Usurae finali disputationi expositum, 4. ibid. 1748. 15 Bog.

S. Regensburg. gel. N. 1748. S. 264.

Crimen Simoniae, 4. 1749.

Vitae divorum Frisingensium ord. S. Benedikti, 4. Ratisb. 1755.

Philosophia scholastica universa principiis D. Thomae apprime conformata, contra Neotericos praecipue defensa, experimentorum quoque et Matheseos tum purae, tum mixtae accessionibus aucta. IV. tomi. 22 Alphab. 17 Bog. u. 20 Tabellen Kupfer, 4. Monachii et Pedeponti 1750--53.

S. Reg. gel. N. 1750. S. 59. u. 72.

Examen theologicum philosophiae neotericae Epicureae, Cartesianae, Leibnitzianae, Wolfianae, seu confutatio theologica philosophorum neot. in II. partes distributa, 4. Ratisb. 1759.

S. Reg. gel. N. 1760. S. 27.
  • Vertheidigung der klösterlichen Rechte in zeitlichen Dingen, in einem getreuen Auszuge der Abhandlung des Liz. Neubergers entgegengesezt, 8. München b. Cräz, 1768. 267 S.
S. ADB. 12. B. II. S. 391. wo noch mehrere Schriften in dieser Streitsache pro und contra angezeigt sind.

Er hinterliess ausser seinen gedruckten Schriften eine Menge philosophischer, theologischer, historischer, politischer und ascetischer Aufsätze.

S. Eigne Sammlungen, Regensburg gel. N. 1761. S. 23. Hambergers gel. Teutschl. 1772. S. 247. Todtenrotul von Prüfling 1761. Kobolts M. S. Ziegelbauers hist. Lit. ord. S. Ben. Th. III. Monumenta Boica. B. XIII. Vorrede S. 4.


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