Thomas Ioseph von Haiden (GND 100248470)

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Daten
Nachname von Haiden
Vorname Thomas Ioseph
GND 100248470
( DNB )
Wirkungsgebiet Politik, Religion


Thomas Ioseph von Haiden in der BSB

von HAIDEN (Thomas Ioseph), fürstbischöflich Augsburgischer geheimer Rath, Viceofficial und Kanonikus zu St. Gertraud in Augsburg. Er wurde zu München am 18ten Iänner 1739 geboren, studirte daselbst die Inferiora und Philosophie, dann zu Innsbruk die Theologie, und die Rechte, und nahm im Iahr 1765 zu Ingolstadt den gradum doctoratus ex utroque iure. Im Iahr 1767 kam er nach Freysing, war daselbst anfänglich Kaplan in der Stadtpfarrey, bald darauf Sekretär beym Generalvikar B. v. Hornstein, wo er den Access in der geistlichen Regierungskanzley, und dann bey den Rathssessionen erhielt. Im Iahr 1769 wurde er wirklicher geistlicher Regierungssekretär, und im Iahr 1770 wirklicher frequentirender geistlicher Rath. Im Iahr 1774 verliess er Freysing, weil er einen Ruf nach Augsburg als wirklicher geistlicher Rath bekam. Er wurde hier anfangs Kanzleydirektor, im I. 1782 Provikarius in spiritualibus generalis, auch bald darauf geheimer Rath, und rev. Consistorii vice-officialis. Er gab dem bischöflichen Vikariate eine bessere Dikasterialordnung, als es vordem hatte, ward vom Ordinariate Augsburg zur Schliessung des Konkordats mit Kurpfalzbaiern im I. 1785 abgeordnet, und machte, wie ich als Augenzeuge versichern kann, mit der nöthigen Klugheit alle möglichen Versuche zur Verdrängung des Obscurantismus, zur Beförderung der Aufklärung, und zur zweckmässigern Bildung des Klerus in der Augsburger Diöcese.

Im Drucke erschienen von ihm:

  • Grundsätze zur Feststellung und Aufrechthaltung der Eintracht zwischen der politischen und kirchlichen Macht in katholischen Staaten; ein Handbuch für Priester und Staatsmänner, (Augsburg), 8. 1785, 319 S. (Beda Mayr hatte auch Antheil daran).
S. Ien. ALZ. 1785, V. S. 3. ADB. 71. B. II. S. 609. Münchner gel. Z. 1785, St. 2, S. 29. Neue Lit. des kath. Teutschl. B. II. S. 107--116. Schotts jur. Bibl. 1785, II. S. 286.

Allocutio habita in die electionis novi praepositi Beronensis VII. Februarii an 1787, 1 Bog. in 4.

  • Reflexionen über die Note, welche von des Herrn Hof- und Staatskanzlers Fürsten von Kauniz-Rittberg Durchlaucht dem päbstlichen Herrn Nuntius Garampi auf dessen Billet vom 12ten Dec. 1781, die österreichischen Verordnungen in geistlichen Sachen betreffend, den 19ten nämlichen Monats und Iahres zugestellt worden ist, 8. (Augsburg) 1787, 101 S.
S. Neue Lit. des kath. Teutschl. B. IV. St. 2, S. 251--261. Schotts n. Bibl. der jur. Lit. 1787, I. S. 64. Sandbichlers Betrachtungen über wichtige Religionsgegenstände 1792, S. 28--47.
  • Gedanken über die Punktation des Embser Kongresses und die in Streit befangene Nuntiatursache im römischteutschen Reiche, von H. D. T. I. gedrukt in Teutschland. (Augsburg bey Riegger) 1790, 4. 175 S.
S. Ien. ALZ. 1790, IV. S. 352.

Dessen pastoralia; in Schlötzers Staatsanzeigen XIV. S. 220.

Sponsalienverordnung; ebendas. XVII. 1783, S. 115.

Er ist auch Verfasser mehrerer bischöflich Augsburgischer Hirtenbriefe und anderer gedruckter Verordnungen.

S. Eigne Sammlungen. Privat-Nachrichten. Bronners Leben B. I. S. 341. B. II. S. 188. B. III. S. 79, 115 und 124. Meusels gel. Teutschl. B. III. S. 58, 5te A. Münchner Intelligenzbl. 1786, S. 152 und 160. Mederer Annal. Ingolstad. B. III. S. 294.


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