Anton Johann Lang (GND 100685714)

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Daten
Nachname Lang
Vorname Anton Johann
GND 100685714
( DNB )
Wirkungsgebiet Wissenschaft, Wirtschaft


Anton Johann Lang in der BSB

LANG (Anton Johann) Hofkammerrath zu Salzburg. Er wurde am 11. März 1765 zu Kirchschönbach im Würzburgischen gebohren. In seinem vierten Lebensjahre kam er mit seinen Eltern nach Böhmen, und im siebenten Jahre an das Gymnasium des Böhmischen Stiftes Töpl, wo er die 4 ersten und dann in der Kreisstadt Pilsen die 5te und 6te Klasse, und zwar an beyden Gymnasien mit dem Vorzug vor allen seinen Mitschülern studirte. Mit gleicher Auszeichnung absolvirte er sodann an der Universität zu Prag die philosophischen, juristischen, kameralistischen, und mathematischen Collegien, machte sich alle theoretische, und jedesmal in den Herbstferien bei seinem Vater, einem wohl erfahrnen Oberforstbeamten, die praktische Kenntniß des Forstwesens eigen, und wurde bei der, dortmals von Kaiser Joseph II. II. vorgekehrten Steuerregulirung in Böhmen verwendet, und wegen seiner Auszeichnung bald darauf bei dem K. K. Waldamte als Ingenieur gerade zu der Zeit, und bei jenem grossen Geschäfte angestellt, wo die ungeheuer weitschichtigen Kammerwaldungen (der sogenannte Wienerwald) geometrisch aufgenohmen, forstmäßig abgeschätzt, und der gesammte Holzetat derselben in perenirende Holzschläge berechnet, und eingetheilt werden musten. Hier ergab sich für ihn die Gelegenheit, nicht nur seine erworbene mathematische und forstwissenschaftliche Kenntnisse in Ausübung zu bringen, sondern sich auch zu jedem, ihm allein übertragenen, Forstgeschäfte so vollkommen zu bilden, daß er bald in die erste Reihe der dortigen sehr geschickten Forstmänner gezählet, und daher bereits in seinem zwey und zwanzigsten Jahre mit dem besten Erfolge zur Anführung und Berichtigung der wichtigsten auswärtigen Forst- Schwemm- und Holzbringungs-Regulirungsgeschäften abverlangt und abgeordnet wurde. Im J. 1793 folgte er dem Rufe in Erzbischöflich fürstliche Dienste nach Salzburg, wo er Oberwaldmeister, dann Kameralingenieur, und Referent im Forstwesen, endlich wirklicher Hofkammerrath, und allgemeiner Wälder- und Freygründe-Regulirungs-Commissär wurde. Von seinem unermüdeten Fleiß, und seinen reichen Kenntnißen wäre noch manche, für die Forstkunde interressante, Schrift zu erwarten gewesen, wenn er nicht, kaum 40 Jahre alt, am 11. Dezember 1805 vom Tode weggerafft worden wäre. Er schrieb:

  1. 1. Rezensionen über Forstgegenstände in mehreren gelehrten Zeitungen.
  2. 2. Anonyme Aufsätze in verschiedenen periodischen Schriften.
  3. 3. Plan der am 14. Dezember 1800 zwischen den K. K. und französischen Truppen nächst Salzburg u. s. w. vorgefallenen Bataille, dem Uebergang der Franzosen über die Salza u. s. w. Fol. 1801.
  4. 4. Handbuch der praktischen Geometrie, für Förster, Beamte, Landwirthe, Offiziere, und für alle diejenige, welche sich in der Feldmeßkunst ohne theoretische Vorkenntniße selbst gründlich unterrichten wollen. 2 Theile mit 6 Kupfern. Salzb. 8. 1804.
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