Bernhard Laubender (GND 116865733)

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Daten
Nachname Laubender
Vorname Bernhard
GND 116865733
( DNB )
Wirkungsgebiet Wissenschaft


Bernhard Laubender in der BSB

LAUBENDER (Bernhard) Professor an der Central-Veterinär-Schule zu München; gebohren 1764 zu Neustadt an der Saale. Er wurde im Jahre 1780 zu Bamberg Gymnasialschüler, studirte dann daselbst Philosophie, erhielt im September 1786 das Doktorat derselben, und kam hierauf nach Würzburg als Kandidat der Theologie, und als Alumnus des Priester-Seminars. Er entsagte aber bald der Theologie, und gieng nach Leipzig, wo er sich, obschon ihm seine Anverwandte, weil er nicht geistlich werden wollte, alle Unterstützung versagten, und daher seine Lage dürftig war, mit dem größten Eifer der Arzneywissenschaft widmete, und derselben Doktor ward. Er übte dann dieselbe zuerst zu Wurzen bey Leipzig, und dann zu Rothenburg an der Tauber praktisch aus, und erhielt den Charakter eines fürstlich Hohenlohe-Waldburgischen Hofrathes. Im Jäner 1810 wurde er an der königl. Central-Veterinär-Schule in München zweyter dirigirender Professor, und bekam dadurch einen, seinen Wünschen ganz entsprechenden Wirkungskreis, dem er mit Thätigkeit und Beyfall bis an seinen Tod vorgestanden ist. Er besaß eine sehr ausgebreitete Literaturkenntniß seines Faches, und starb 51 Jahre alt, den 26. März 1815 unvermuthet an einem Schlagfluß, mit Hinterlassung einer Wittwe und 6 Kinder. Seine Schriften:

  1. 1. Das Ganze der Rindviehpest, oder vollständiger Unterricht, die Rindviehpest genau zu erkennen, sicher zu heilen, und das gesunde Vieh vor Ansteckung zu bewahren. Nebst einer allgemeinen und ganz neuen Theorie, alle Krankheiten der Thiere überhaupt richtig zu beurtheilen, und glücklich zu behandeln. 8. Leipz. 1800. 652 S. [1]
  2. 2. Ueber die Ursachen, Ursprung und Beschaffenheit der Rindviehpest in Rußland, die Mittel ihrer Verhütung, und Heilung, nebst Geschichte ihrer Einimpfung. Eine, von der Russischen kaiserl. freyen ökonom. Gesellschaft zu St. Petersburg mit dem ersten Preise gekrönte Abhandlung. 1801.
  3. 3. Ueber die besten Mittel, der Rindviehpest vorzubeugen, und sie möglichst zu heilen; eine von der Königl. Sächs. ökonom. Gesellschaft zu Leipzig gekrönte Preisschrift. 1802.
  4. 4. Ueber die Wirkungs und Anwendungsart der Salze im Thierreiche. 8. Leipz. b. Fleischer. 1802.
  5. 5. Ueber die Natur der Ansteckungsstoffe und die Mittel, selbige in ihren Wirkungen zu vernichten. 8. Erfurt b. Keyser 1802.
  6. 6. Allgemeines Noth- und Hülfsbüchlein für Lungenschwindsichtige, und die, welche es nicht werden wollen. 2 Theile. Leipz. 1802.
  7. 7. Naturgeschichtliche Darstellung aller ansteckenden Krankheiten bey Menschen und Thieren, nebst deren Kur und Behandlung. Erster Band, ansteckende Krankheiten bey Menschen. 8. Leipz. b. Kleefeld 1803.
  8. 8. Ueber die Erkenntniß und Heilung der Engbrüstigkeit der Pferde, mit einem Anhang über den Dampf der Pferde. Nürnb. u. Altdorf b. Monath 1804.
  9. 9. Grundsätze und Erfahrungen zur Erzielung einer reichen Milchwirthschaft, nebst Abbildung eines Butterfasses. eb. 1804.
  10. 10. Theoretisch praktisches Handbuch der Thierheilkunde, oder genaue Beschreibung aller Krankheiten und Heilmethoden der sämtlichen Hausthiere, nach den neueren medizinischen Grundsätzen; für denkende Aerzte, Thierärzte, und Oekonomen. Erster Band. 8. Erfurt b. Keyser 1803. 2ter Band. 1804. 3ter Band. 1806. 4ter Band. 1807.
  11. 11. Ideen zur Organisirung einer selbstständigen Veterinärpolizey, als sichern Begründungsmittels einer höhern Landeskultur, und des Flors der Viehzucht. Nürnb. u. Altd. 1805.
  12. 12. Neueste Beyträge zur Beförderung des Gartenbaues auf den Dörfern. 8. Leipz. b. Fleischer 1800. 114 S. [2]
  13. 13. Handbuch des Neuesten und Wissenswürdigsten aus der Haus- und Landwirthschaft, und andern damit verwandten Wissenschaften, vorzuglich zum Gebrauche aller derjenigen, die sich auf eine leichte und wohlfeile Art mit den fortschreitenden Kenntnissen aus der gesamten Oekonomie bekannt machen wollen. Mit Kupfern. Erster Band. Nürnb. u. Altd. 8. 1805.
  14. 14. Der Kaffee, und seine bis jetzt bekannten zwey und vierzig Surrogate, als Beytrag, sich und seinem Vaterlande jährlich eine grosse Summe Geldes zu erhalten. eb. 1806.
  15. 15. Die Seuchen der landwirthschaftlichen Hausthiere, nebst Geschichte derselben. Erster Band, erste Abtheilung. 8. München u. Burghausen b. Fleischmann 1811. 268 S. 2te Abtheilung, auch unter dem Titel: Seuchengeschichte der landwirthschaftlichen Hausthiere. eb. 1811. 424 S. [3]
  16. 16. Miasmatologie, oder Naturgeschichtliche Darstellung der ansteckenden Krankheiten, nebst ihrer Kur und Behandlung. 8. Leipz. b. Bauer 1811. 394 S. [4]
  17. 17. Prodromus einer polizeylich gerichtlichen Thierarzneykunde. 8. München b. Lindauer 1812. 209 S. [5]
  18. 18. Abhandlung über den Milzbrand der Hausthiere, ein Beytrag zur Geschichte desselben; Eröffnungsrede, gehalten am Tage der öffentlichen Preisevertheilung an der K. Centralveterinär-Schule am Schlusse des Jahres 1813--1814. 8. München 1814. 86 S. [6]
  19. 19. Einige Beobachtungen, die beweisen mögen, daß der Honigthau nicht so geradehin an den mancherley Uebeln Schuld sey, der man ihn von jeher hat beschuldigen wollen; in den ökonomischen Heften 1801. B. 16. Mai S. 399--423.
  20. 20. Einige Beobachtungen über den Brand im Getraide; eb. B. 17. S. 97--114.
  21. 21. Systematische Darstellung der Krankheiten der Gewächse; eb. S. 193--231.
  22. 22. Ist die Stallfütterung gegen die Rindviehpest das bewährteste Verwahrungsmittel? eb. B. 19. S. 98--126.
  23. 23. Ueber die Krankheit der Bienen, ihre mögliche Verhütung u. zweckmäßige Heilart; eb. Sept. S. 193--273.
  24. 24. Von der Nothwendigkeit, das Vieh zu striegeln, nebst Vorschlag zur Anwendung einer neuen Galwanischen Striegel; eb. Okt. S. 289--300.
  25. 25. Ueber das Tränken der Schaafe; eb. S. 358--360.
  26. 26. Winke zur glücklichen Behandlung der jetzt grassirenden Viehseuche, Löserdörre genannt; eb. 1802. B. 18. Jan. S. 1--47.
  27. 27. Wie sich die Menschen gegen den Stich der Wanzen in den Betten verwahren können; eb. Mai S. 436--438.
  28. 28. Eine üble Folge, die aus dem Pfropfen entsteht, und von dem allgemein beliebten Pfropfen einigermassen abschrecken soll; eb. S. 534--538.
  29. 29. Von der gefürchteten giftigen Quelle im Dessauischen; eb. 1803. B. 21. August n. 3.
  30. 30. Heilung alter Wunden und Geschwüre bey Hausthieren; eb. Sept. n. 2.
  31. 31. Mehrere Aufsätze; eb.
  32. 32. Aufsätze und Rezensionen in der Salzburgischen medizin. chirurg. Zeitung.
  33. 33. Aufsätze in F. B. Webers ökonomischen Sammler 1802, und in dem Journal für Fabriken 1802.
  34. 34. Aufsätze in Thaers Annalen der Landwirthschaft 1801 und 1802, und in der zu Sondershausen herausgekommenen Landwirthschafts-Zeitung.
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Fußnoten

  1. s. Gött. gel. Z. 1801. III. S. 1937. Jen. Lit. Z. 1803. II. S. 17.
  2. s. Erfurt. gel. Z. 1800. S. 477. Würzb. gel. Z. 1801. S. 400. Jen. Lit. Z. 1802. II. S. 21.
  3. s. Ehrhards med. chir. Z. 1811. III. S. 369. Neue Obert. Lit. Z. 1811. II. S. 253. Leipz. Lit. Z. 1813. I. S. 923.
  4. s. Hall. Lit. Z. 1814. II. S. 179.
  5. s. Ehrhards med. chir. Z. 1812. I. S. 337. Leipz. Lit. Z. 1815. II. S. 2597.
  6. s. Ehrhards med. chir. Z. 1814. IV. S. 353.