Gottfried Lomer (GND 120832623)

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Daten
Nachname Lomer
Vorname Gottfried
GND 120832623
( DNB )
Wirkungsgebiet Kunst, Religion


Gottfried Lomer in der BSB

LOMER (Gottfried) evangel. Pfarrer zu den Barfüssern in Augsburg. Er ward im November 1666 zu Altdorf freyherrlich Holzischer Herrschaft, gebohren, wo sein Vater Pastor war, und studirte zu Jena, wo er eine Dissertion De anaxagora ejusque physiologia vertheidigte, und Magister wurde. Er setzte dann in Leipzig seine Studien fort, und erhielt im J. 1692 den Ruf nach Augsburg zur vierten Diakonatsstelle bey der Barfüßerkirche. Im J. 1693 verehelichte er sich mit Sibilla Rosina gebohrnen Chroph, welche ihm sieben Kinder gebahr. Im J. 1717 wurde er an der Barfüßerkirche Pfarrer, und 1719 Senior. Er war ein eifriger und sehr hitziger Vertheidiger seiner Lehre, daher die Jesuiten gegen ihn intolerante und heftige Ausfälle auf der Kanzel und in Schriften machten. Allein mit nicht weniger Intoleranz und Heftigkeit predigte und schrieb Lomer gegen die Jesuiten. Er starb am 7. Dezember 1728, und befindet sich nun samt seinen Gegnern in dem Lande des ewigen Friedens. Seine Schriften:

Vergl. Jöcher’s Gelehrten Lexikon B. II. S. 2513. Rotermund’s Lexikon B. III. S. 2095. Urlsperger’s Leichenrede auf G. Lomer. Fol. Augsb. 1728. Zapf’s Augsb. Bibliothek B. I. S. 348. u. 504. B. II. S. 666. 711. 713. 1043. u. 1044. Rein’s Augsburg. evang. Ministerium bis 1748. Th. 2. S. 167.

  1. 1. Wahrhafter Bericht von dem Religions Gespräch, so zwischen ihm, und Simon Mayr, wie auch Georg Tonauer, Beyden Jesuiten, zu Augsburg den 14. Jul. 1698 entstanden. 4. (Augsburg) 1698.
  2. 2. Abfertigung zweyer Jesuiten Simon Mayr und G. Tonauers, mit beygefügten eigentlichen historischen Bericht. 4. Augsb. 1699.
  3. 3. Rettung unsers, auf das gewöhnliche Friedens u. Dankfest wegen des a. 1646 zu Münster u. Osnabrück aufgerichteten theuern Religionsfriedens der evangelisch Augsburgischen Schuljugend a. 1700 den 8. u. 11ten August ausgetheilten, Friedens Gemäldes, wider einen schändlich verfehlten sogenannten katholischen Gegenwurf. 4. eb. 1700.
  4. 4. Evangelisches Panier und Zeichen, welchem durch einen zwar versuchten wiederhohlten katholischen Gegen- aber vielmehr andermahligen Fehlwurf, widersprochen wird, samt einem Anhange der Lobsprüche von Dr. Luther. 4. Augsburg, auf eigene Kosten. 1701. 200 S. War eine Erwiederung folgender gegen Lomer erschienenen Schriften: a.) Ernstliche Frag u. Aufforderung einer recht bündigen u. unwidersprechlichen Prob u. Beweisthum von dem dreyfachen Beruf Luthers, Hn Lomer aufzulösen vorgehalten. 1700. b.) Wiederhohlter katholischer Nichtfehl -- sondern wohlempfindlicher Gegenwurf wider die Prob u. Kraftlose Lomerische Rettung, allen eifrig Katholischen dedicieret von einem Liebhaber der katholischen Wahrheit. 4. Augsb. 1700. c.) Idyllion, seu antithesis poetica ad parallelam Lomeri, Juventuti acatholicae ad Martinalia et natalem Martini sui Lutheri oblata anno a saeculari etc. a patre societatis Jesu. 4. Monachii 1700.
  5. 5. Schriftmäßiges Religionsgespräch, entgegengesetzt dem Gartengespräch des Jesuiten Caspar Mändel. 4. Augsb. 1710. 1 Alph. u. 6 Bog.
  6. 6. Ausgang aus dem Papistischen Irrgarten. 8. ebend. 1711.
  7. 7. Auszüglein der Restanten, welche Caspar Mändl Societatis Jesu auf das Sauerbrunnengespräch, wie auch auf den Ausgang aus dem Päbstlichen Irrgarten schuldig geblieben. eb. 4. 1712.
  8. 8. Leichenrede auf Josua Wegelein. 4. ebend. 1713.
  9. 9. Sciagraphia der streitenden Kirche in Augsburg. 12. eb. 1717.
  10. 10. Anhang zur Sciagraphia. 12. ebend. 1718.
  11. 11. Evangelisches Kleinod der Versicherung der Seligkeit. 8. eb. 1725.
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