Johann Adam Nieberlein (GND 10404750X)

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Daten
Nachname Nieberlein
Vorname Johann Adam
GND 10404750X
( DNB )
Wirkungsgebiet Religion


Johann Adam Nieberlein in der BSB

NIEBERLEIN (Johann Adam) Domherr zu Augsburg. Er wurde am 17. Februar 1662 zu Eichstädt gebohren, wo sein Vater Posthalter war. Nach vollendeten Gymnasialstudien kam er an die Universität zu Dillingen, wo er 1682 die Magisterwürde erhielt. Hierauf ward er in das Teutsche Collegium zu Rom aufgenohmen, studirte da vier Jahre Theologie, und erhielt 1686 das Doktorat. Er genoß die Achtung aller Großen und Gelehrten, die ihn kennen lernten, und zeichnete sich durch Wissenschaft und Betragen so rühmlich aus, daß Julius Cordara kein Bedenken trug, in seiner Geschichte vom Teutschen Collegium zu Rom den Dr. Johann Adam Nieberlein unter die merkwürdigsten Männer zu setzen, welche diese Stiftung je gebildet hat. Nach seiner Zurückkunft zu Eichstädt, und nachdem er in den Weltpriesterstand getreten war, wurde er Pfarrkaplan zu Berching, dann Pfarrer in Buchsheim, und 1703 Stadtpfarrer zu Beilengries, und Eichstädtischer wirklicher geistlicher Rath, bald darauf Stadtpfarrer zu Berching und Dekan des Landkapitels. Schnell folgten für ihn noch höhere geistliche Würden. Im Jahre 1705 erhielt er eine Dompräbende zu Augsburg, 1706 wurde er zu Eichstädt Bischöflicher Generalvikar, 1707 Weihbischof, 1708 Probst zu St. Nikolaus, Kanonikus im St. Wilibaldschor, dann fürstlicher geheimer Rath und geistlicher Rathspräsident. Ausser seinen Amtsfunktionen, denen er mit Einsicht, Würde und ungemeiner Thätigkeit vorstund, predigte er auch sehr oft, und zwar mit zweckmäßiger Popularität, und zum wahren Muster für alle geistliche Kanzelredner. Im Jahre 1725 legte er zu Eichstädt die Generalvikariatsstelle nieder, mußte aber 1734 das nämliche Amt in Augsburg für die Augsburger Diöces übernehmen, und verwaltete dasselbe noch 12 Jahre mit Eifer, Segen und Ehre, bis ihn das hohe Alter, und vorzüglich Schwäche der Augen, zwangen, alle Aemter niederzulegen. In den letzten 2 Jahren seines verdienstevollen Lebens privatisirte er als Domkapitular zu Augsburg, und starb daselbst im 86. Jahre seines Alters 1748. Er hat herausgegeben:

Vergl. Khamm Hierarchia August. T. II. Colleg. S. 200. Veith Bibliotheca Augustana Alphab. X. S. 181. und Alphab. XII. S. 168. Rotermunds Lexikon B. V. S. 697. Hirschings hist. lit. Handbuch B. VI. Abth. 1. S. 186--188. Strauss viri scriptis et eruditione insignes Eichstad. S. 346--351.

  1. 1. Lobrede zu Ehren Mariae de victoria. Ingolstadt. 4. 1713.
  2. 2. Lob und Dankpredigt auf das Jubeljahr der Einführung der Jesuiten in Eichstädt. 4. 1716.
  3. 3. Lobrede auf den heil. Ignatz. 4. Eichstädt 1721.
  4. 4. Glorwürdiger Ehren Triumph, oder Lobrede bey der Uebersetzung des heil. Martyr Cölestin in das Stift der regul. Chorfrauen zu Marienstein. Fol. 1720.
  5. 5. Lob und Dankpredigt auf das Jubelfest der Pater Kaputziner in Eichstädt. 4. 1725.
  6. 6. Proseßpredigt auf 3 Gräfinnen im Kloster de notre dame. 4. Eichstädt 1727.
  7. 7. Lobrede auf die Canonization der heiligen Alois und Stanislaus. Fol. eb. 1727.
  8. 8. In Solennitate Canonizat. S. Joannis Nepomuceni, in ecclesia cathedrali August. coram episcopo Alexandro Sigismundo et capitulo. II. Conciones. Fol. Aug. Vindel. 1729.
  9. 9. Aufmunterung des Geistes, das ist, geistliche Ermahnungen, oder Probepredigten, 24 an der Zahl. 4. Augsburg 1734.
  10. 10. Noch verschiedene einzelne Gelegenheitspredigten, zu Eichstädt und Augsburg gedruckt.
  11. 11. Einige anonyme Prozeß-Schriften.
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