Georg Oehninger (GND 104141476)

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Daten
Nachname Oehninger
Vorname Georg
GND 104141476
( DNB )
Wirkungsgebiet Religion


Georg Oehninger in der BSB

OEHNINGER (Georg) gewester Kaputziner zu Würzburg; 1713 zu Ochsenfurt unweit Würzburg gebohren. Er trat sehr jung in den Orden, wurde Priester, und Prediger, aber im Jahre 1750 von seinen Obern in enge Gefangenschaft gesetzt, in der er sich achtzehen Jahre lang befand. Die Ursachen, warum er eingesperrt ward, sind von ihm und von seinen Ordensbrüdern, auf so ganz widersprechende Weise angegeben, daß sich hierüber Nichts sagen und entscheiden läßt. Pater Oehninger fand, nach vielen Versuchen, endlich Gelegenheit, aus seinem Arreste und aus dem Kloster zu entwischen. Er nahm, da er im Kloster Mansuetus hieß, seinen Taufnahmen Georg wieder an, hielt sich einige Zeit in Leizig auf, begab sich dann nach Berlin, trat zur reformirten Confession über, nahm ein Weib, lebte in sehr dürftigen Umständen, und starb in einem hohen Alter. Seine Schriften:

Vergl. Meusel’s Lexikon verst. Schriftsteller B. X. S. 165. Journal von und für Franken B. IV. S. 35--73. S. 361--368 u. B. VI. S. 197--217.

  1. 1. Bekenntniß des alt katholischen, wahrhaftig evangelischen, und rein reformirten christlichen Glaubens, schriftlich abgelegt in Berlin von Georg Oehninger, aus dem Stifte Würzburg in Franken gebürtig, einem vier und vierzig Jahr lang gewesenen Kaputziner, Priester, und Prediger der Römischen Kirche, vormals genannt Pater Mansurtus; nachdem derselbe durch Gottes Erleuchtung und harte Prüfungen, die Selen verderblichen, mit dem Namen Katholisch fälschlich geschminkten, Jrrthümer des Römischen Pabstthums gründlich eingesehen, und hingegen die wahrhaftig katholische Wahrheit aus der reinen Quelle des göttlichen Wortes glücklich erkannt hat. 8. Leipzig b. Sommer 1773.
  2. 2. Wölfe in Schaafkleidern, neuerlich entdecket in dem, von äusserlicher Scheinheiligkeit so berufenen, Kaputziner Orden, an dessen unterschiedlichen General- und Provinzial-Vorstehern, und Definitoren, Quardianen, und andern Mönchen ihres Ordens, aus denen unchristlichen, tyranischen, und himmelschreienden Ungerechtigkeiten, welche dieselbe ein halbes Jahrhundert hindurch verübet an zweyen Priestern und Predigern ihres Ordens, nämlich an Pater Aniano Horn, von Carlstadt am Mayn, und Pater Mansueto Oehninger, von Ochsenfurt in Franken; von welchen der erste, nach dreissigjähriger Gefangenschaft, endlich im Kerker verschmachtet, der andere aber im achtzehenten Jahre seiner Gefängniß durch besondere Schickung Gottes glücklich entkommen, und zu Jedermanns Warnung gegenwärtige Schrift in den Druck gegeben. 8. ebend. 1775.
  3. 3. Dringende Ursachen, welche Patrem Mansuetum bewogen, sowohl das Pabstthum, als seinen Mönchstand zu verlassen, und zu jenen Gemeinden zu treten. 8. Berlin 1776.
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