Franz Xaver Karl Palko (GND 118899988)

Aus Personenlexika
Wechseln zu: Navigation, Suche


Daten
Nachname Palko
Vorname Franz Xaver Karl
GND 118899988
( DNB )
Wirkungsgebiet Kunst


Franz Xaver Karl Palko in der BSB

Palko, (Franz Xaver Karl) der Sohn eines Malers zu Breslau[1], wo er 1724 geboren wurde. Zu Wien lernte er bei Franz Bibiena die Architektur und Perspektivkunst, und begab sich nach Italien, wo er in der venetianischen Schule, vorzüglich aber nach Joseph Maria Crespi studierte. Seine geistlichen Historien werden wegen ihrer Lebhaftigkeit, guten Charakteren und des Verstandes in Vertheilung des Lichts und Schattens gerühmt. Die Kirchen zu Dresden besitzen mehrere solche Vorstellungen von ihm gemalt. In den Gesellschaftsstücken ahmte er Breughels[2] Manier nach. Palko war der Churfürsten von Baiern und Sachsen Hofmaler, hielt sich aber meistens in Prag auf, wo er 1767 starb. Die königl. baier. Gallerien besitzen von ihm eine Skizze auf Leinwand: wie der heil. Stanislaus einen Todten vor Gericht führt, und den heil. Ignaz Loiola ebenfalls auf Leinwand. v. Mannlich. B. I. S. 319. II. Nro. 347 und 478. J. G. Hand, F. Bartolozzi, J. M. Söckler, Jungwirth u. a. haben nach seinen Gemälden in Kupfer gestochen.


Vorheriger
Vorheriger
Eintrag
Seite 3 Nächster
Nächster
Eintrag


Fußnoten

  1. Genannt Spagnuolo, ein Maler zu Bologne und Schüler des Michael Toni und Dominik Maria Canuti. Seine beßten und meisten Stücke sind Geschichten mit kleinen Figuren. Eine lebhafte und reißende Einbildungskraft giebt seinen Gemälden eine besondere Annehmlichkeit, seine Figuren sind leuchtend und hervorstechend, seine Charaktere rührend und abwechselnd, seine Zeichnung richtig. Er war Pabst Benedikt XIV. Hofmaler, der ihn auch zum Ritter des Christusorden ernannte. Im 82sten Jahre seines Alters starb er 1747. Felsina pittrice composto di Lodovico Crespi. (Bologna 1769) T. III. p. 201.
  2. Breughel, (Johann) genannt van Vlours, d. i. Sammet-Breughel, weil er im Winter sammere Kleider trug, ein Maler von Brüssel, verlohr frühzeitig seinen Vater Peter, und wurde hierauf von seiner Großmutter Maria Bessemer, Peter Köcks Wittwe, erzogen, die ihm das Malen mit Wasserfarben lehrte. Als er hierin einigen Unterricht hatte, kam er zu Peter Göckind in die Lehre, und als er hier in der Malerkunst bedeutende Fortschritte gemacht hatte, kam er zu Rubens, in dessen Gemälde er Blumen, Landschaften und Früchte malte. Gleiches unternahm er bei van Balen und Rottenhamer. Eines seiner schönsten Stücke ist das Paradies, in welches Rubens die Figuren malte. Dieses berühmte Gemälde, das 2 Fuß 5 Zoll hoch, und 8 Fuß 8 Zoll breit ist, wurde 1766 um 7350 holländische Gulden bei einer Versteigerung gekauft. Cochin voyage d’Italie (Paris 1758) T. I. p. 47. beschreibt umständlich die vier Elemente von diesem Künstler, die in der Ambrosianischen Büchersammlung zu Mailand sich befinden. Er starb in seinem 53sten Lebensjahre 1642 zu Antwerpen, und wurde in der dortigen Kirche zum heil. Jakob begraben. Bandyck hat sein Porträt gemalt, das die Stelle eines Grabmals versieht. Descamps T. I. p. 376.