Vincenz del Prato (GND 12948024X)

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Daten
Nachname Prato
Vorname Vincenz del
GND 12948024X
( DNB )
Wirkungsgebiet Kunst


Vincenz del Prato in der BSB

Prato, (Vincenz del), geboren zu Imola, im ehemaligen päbstlichen Kirchenstaate, jetzt Königreich Italien, den 5. Mai 1756, widmete sich anfangs den Wissenschaften, und endlich gänzlich der Musik, worinn ihm der Kapellmeister Lorenz Gibelli Unterricht mit dem berühmten Sänger Hieronimus Crescentini gab. Als er zum ersten Male auf dem Opern-Theater zu Fano 1772 auftrat, erhielt er grossen Beifall, und allgemein war seine schöne sonore Stimme angerühmt und beliebt; daher der dortige römische akademische Dichter Tirsidio Nonacrideo folgende Verse auf ihn verfertigte, und in den Druck legte: Qual Nome di Te degno, e qual’ onore

Fia mai, Vincenzo, in forma si gentile?
L’aspetto, il Canto renderebbe vile
Colei, che Grecia non vantò maggiore.
Dirti Sirena? ah nò, ch’ alle sonore
Falaci Note sue non sei simile,
Se dal tuo grato, in un suave stile
Morte non già, ma tragge vita il core:
Cigno? ne pur, ch’ Ei dolcemente canta
Presso il morir, ma sol tua pellegrina
Agile Voce avviva iu Sensi in Seno.
Che dirò dunque per lodarti appieno?
Dirò, che un spirito sei, e in van si vanta
Tua voce Ognaltro avet quasi Divina.

Hierauf unternahm er Reisen nach ganz Deutschland und Holland, wo er überall mit allem Beifall sang, und endlich auch auf dem großen Opern-Theater in Stuttgard, und zwar zu jener Zeit auftrat, als eben der nachmalige Kaiser Paul I. von Rußland, als Großfürst, daselbst anwesend gewesen. Im Jahre 1780 erhielt er einen Ruf nach München, dem er folgte, und wo er dann als Hof-Sopranist angestellt wurde. Seine erste Oper worinn er mit dem großen Sänger Raff, und der berühmten Sängerinn Dorot. Wendling daselbst auftrat, war Idomeneo, mit Musik von W. A. Mozart, und hier erwarb er sich auch an diesem Churhofe jenen Beifall, der ihm schon vorhergieng, und den seine Kunst überall erhielt. Ferners trat er in München noch in folgenden italienischen Opern: Semiramide, mit Musik vom Salieri, Tancredi, mit Musik von Holzbauer, und in Castore e Polluce, mit Musik von Vogler, mit gleichem Ruhme über seinen schönen Gesang, und sein gutes Spiel auf. Gegenwärtig lebt er zu München als Pensionist.


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