Joseph Quaglio (GND 116317094)

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Daten
Nachname Quaglio
Vorname Joseph
GND 116317094
( DNB )
Wirkungsgebiet Kunst


Joseph Quaglio in der BSB

Quaglio, (Joseph) geboren zu Laino im Departement dell L'ario des Königreichs Italien 1752 lernte die Anfangsgründe der Malerkunst bei seinem Vater, Dominik, einem Maler daselbst, und vervollkommnete sich hierin bei seines Vaters Bruder, dem obigen Lorenz von Quaglio. Er unternahm hierauf Reisen nach Mailand, Venedig, Wien und einem großen Theil von Deutschland, um sich in seiner Kunst auszubilden, und wurde endlich 1772 zu Mannheim als Hoftheatermaler angestellt. Karl Theodor schätzte sein Kunsttalent, und nahm ihn 1778 nach München, wo er unter Maximilian Joseph, dem ietzigen König von Baiern, den Lohn seiner Verdienste um die Kunst dadurch erhielt, daß er i. J. 1800. zum Hoftheater-Architekt befördert wurde. Jeder Kenner bewundert noch immer dieses Künstlers großes Talent, besonders im Perspektiv, in der Haltung und Wirkung, die er seinen Gemälden zu geben weiß, und in der Wahrheit und dem so sicher berechneten Effekt. Säle aller Art, Zimmer, Landschaften, Ruinen, Gärten u. s. w. sind mit Verstand von ihm erfunden und ausgeführt, und zeigen den großen Künstler in seinem Fache. In Mannheim ist von ihm der Konzert-Saal in Fresko gemalt.[1] Eben so befindet sich im Hofgarten zu Schwetzingen eine Landschaft mit Architektur von seinem Pinsel.


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Fußnoten

  1. Um gut und haltbar in Fresko zu malen, muß vorzüglich auch der Bedacht darauf genommen werden, daß der Kalk, womit man eine Wand übertüncht, und womit nicht nur die Farben, sondern auch alle Tinten gemischt werden, zum wenigsten ein Jahr lang geloscht sey, ehe man ihn gebraucht, indem sonst die Farben verdorben, und in kurzer Zeit die Freskomalerei zu Grunde gehet. Aber auch der Mertel darf kein gewöhnlicher sein. Er muß aus dem feinsten Sande, worunter sich kein Steinchen, keine Brocken etc. befinden, bestehen, und sehr gut abgearbeitet werden, damit die Farben denselben 1 bis 2 Zoll tief durchdringen, daher es dann geschieht, daß solche Fresko-Gemälde Jahrhunderte lang dem Zahne der Zeit trotzen, und daß man sie sogar von der Mauer abnehmen und anderswo aufstellen kann. J. D. Fiorillo. Gesch der zeichnenden Künste. (Göttingen 1803.) Th. III. S. 188. Siehe auch Schäfler (Christ. Thomas) in der Note.