Johann Baptist Randl (GND 100387233)

Aus Personenlexika
Wechseln zu: Navigation, Suche


Daten
Nachname Randl
Vorname Johann Baptist
GND 100387233
( DNB )
Wirkungsgebiet Religion


Johann Baptist Randl in der BSB

RANDL (Johann Baptist) Benediktiner zu Andechs; am 30. November 1770 zu Gaisach, wo sein Vater Schullehrer war, unweit Tölz gebohren. Den ersten wissenschaftlichen und musikalischen Unterricht erhielt er in den Klosterseminarien zu Wessobrunn und Fürstenfeld, von da er in das Seminar nach München kam, wo er sowohl in den Wissenschaften als in der Musik ausgezeichneten Fortgang machte. Im J. 1792 legte er zu Adechs die Ordensgelübde ab, setzte im Kloster seine Studien mit Eifer fort, und vertheidigte Sätze aus der gesamten Philosophie und Mathematik, und seine Abhandlung De Philosophiae cum studiis monasticis nexu, welche im Drucke erschien. Bald nach der Priesterweihe erhielt er die Aufsicht über die meteorologischen Beobachtungen, und das Naturalienkabinet im Kloster, und späterhin zu Widdersberg die Stelle eines Pfarrvikars, wo er sich das Zutrauen und die Liebe seiner Gemeinde in hohem Grade erwarb. Er sorgte sehr für den Unterricht der Jugend, für Unterstützung der Dürftigen, für Moralität, und für Verbreitung eines wahren reinen Christenthums. Er ließ einige seiner Predigten und Homilien (8. München bei Lentner 1800) drucken, welche, ihrer Popularität und praktischen Lehren wegen, Beifall erhielten. Seine Obern riefen ihn in das Kloster Andechs zurück, und übertrugen ihm die Stelle eines Aufsehers und Lehrers im Kloster Seminar. Er unterrichtete seine Schüler nicht nur in den ordentlichen Gegenständen des öffentlichen Schulplanes, sondern auch neben bei in der Musik, worin er Meister war, und in der französischen Sprache. Er gab eine Sammlung von fröhlichen Liedern heraus, zu welchen er auch die Melodien setzte, und sie zu Augsburg mit den Anfangsbuchstaben seines Namens drucken ließ. Auch hatte er eine wohlgelungene Uebersetzung des Buches Traité de la paix interieure vom Pater Ambros de Compez vollendet, und zum Drucke bestimmt. In seinen Erhohlungsstunden studirte er Botanik, und alle seine Spaziergänge waren zugleich botanische Exkursionen. In den Kriegsunruhen, und bei Anwesenheit der französischen Truppen leistete er seinem Kloster und den umliegenden Dorfgemeinden als Dollmetscher um so bessere Dienste, da er mit grosser Fertigkeit französisch sprach, und einen entschlossenen Muth besaß, der manchmal bis an Kühnheit gränzte. Dieser junge würdige Mann, der in seinem Kreise bereits so viel leistete, und noch mehr zu leisten versprach, erreichte nur 31 Lebensjahre, und hatte das Unglück, den 18. September 1801 im Ammersee, wo er an einem heissen Nachmittage badete, zu ertrinken.


Vorheriger
Vorheriger
Eintrag
Seite 5 Seite 6 Nächster
Nächster
Eintrag