Joseph Resch (GND 100319181)

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Daten
Nachname Resch
Vorname Joseph
GND 100319181
( DNB )
Wirkungsgebiet Kunst, Wissenschaft


Joseph Resch in der BSB

RESCH (Joseph) Pfarrer zu Sittenbach Landsgerichts Friedberg im Oberdonau Kreise. Er ward zu Halle in Tyrol am 3ten September 1719 gebohren, studirte zu Insbruck, und im Seminar zu Brixen, wo er 1742 als Lehrer einer lateinischen Schule angestellt ward. Die Universität zu Padua, an welche er eine philosophische, und eine theologische Abhandlung eingesendet hatte, theilte ihm das Doktorat der Philosophie, und das Lizentiat der Theologie. Er wurde Professor der heil. Schrift im Bischöflichen Seminar zu Brixen, wo er auch die Aufsicht über das Bischöfliche Archiv hatte, auch wirklicher geistlicher Rath, apostolischer Protonotar, und Kanonikus zu Inichen in Tyrol war. Nur bis hieher sind seine Lebensumstände in Meüsel’s Lexikon verstorbener Schriftsteller richtig angegeben. Aber Resch blieb nicht in Tyrol, sondern legte daselbst seine Stellen nieder, kam nach Baiern, wurde Bischöflicher geistlicher Rath zu Freysing, Direktor des Priesterhauses zu St. Johann in München, und zuletzt Pfarrer in Sittenbach, wo ihm das Landkapitel der Pfarrer zum Dechant wählte. Die Päbste Benedikt XIV. und Klemens XIII. der gelehrte Fürstabt Martin Gerbert zu St. Blasien, die Gelehrten Facciolati, und Mansi u. m. a. schätzten, und ehrten ihn mit ihren Briefen und wissenschaftlichen Anfragen. In seinen theologischen Grundsätzen blieb er fest am Alten stehen, und das System seines Kirchenrechts war streng Päbstlich. Doch eiferte er sehr wider manche Vorurtheile und Mißbräuche unter dem Volke, und drang auf Verbesserung des Schulunterrichts, der Landeskultur, und auf Befolgung der landesherrlichen Verordnungen. Mit dem allgemeinen Zeugniß eines sehr redlichen und frommen Mannes starb er am 15. Februar 1782. Seine Schriften:

  1. 1. Anleitung zur lateinischen Versekunst. Brixen. 8. 1742. Mehrere Auflagen.
  2. 2. Gloria filiorum Proverb. 17, 6. id. est: Series et continuata successio Episcoporum Sabionensium, hodie Brixionensium, unacum historia eiusdem ecclesiae cathedralis. 4. Brixinae. 1748.
  3. 3. Phraseologia poetica ad stylum Ovidii Nasonis, in supplementum novissimae artis metricae. 8. Lincii 1749.
  4. 4. Compendium Prosodiae universale. 8. Venetiis. 1750.
  5. 5. Annales Ecclesiae Sabionensis. Tomus I. Aug. Vindel. Fol. 1750. Tomus II. ib. 1767.
  6. 6. Aetas millenaria Ecclesiae Aguntinae in Norico, seu Inticensis in Tyroli insignis collegiatae ad S. Candidum et Corbinianum. Brixinae. 4. 1772.
  7. 7. Catechismus Romanus abbreviatus. IV Partes. Frisingae ap. Mesmer. 8. 1770--1775. Erschien auch Teutsch: Römischer Catechismus. Freysing. 12. 1773. Von 1773 bis 1780 fünfzehen Auflagen.
  8. 8. Regeln zur teutschen Sprachkunst von Abänderung der Hauptwörter, und Abwandlung der Zeitwörter in der 2ten Conjugation. 8. Friedberg in Baiern. 1782. Neue Aufl. 1785.
  9. 9. Mortuologia, oder Rede von den Todten, als eine Predigt abgehandelt für das Volk und die Selsorger. Ein hinterlassenes Werk. Freysing. 4. 1790. 30 S. [1]
  10. 10. Beiträge zu, von Andern herausgegebenen, theologischen Dissertationen.
  11. 11. Aufsätze in Kohlbrenners Münchner Intelligenzblatt.
  12. 12. Zwey Briefe zur Aufnahme der Landeskultur; in Hillesheim Baier. ökonom. Hausvater B. 2. S. 732.
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Fußnoten

  1. s. Obert. Lit. Z. 1790. I. S. 1064.