Jeremias Jakob Sedlmayr (GND 12925181X)

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Daten
Nachname Sedlmayr
Vorname Jeremias Jakob
GND 12925181X
( DNB )
Wirkungsgebiet Kunst


Jeremias Jakob Sedlmayr in der BSB

Sedlmayr (Jeremias Jakob), ein vorzüglicher, aber unglücklicher Künstler von Augsburg, war von seiner Mutter Seite ein Enkelsohn des berühmten Joh. Ulrich Mayr. Da er schon in seiner frühen Jugend Kunstsinn verrieth, so unterrichtete ihn Pfeffel, der aber zu hitzig war, um mit Gelassenheit seines Zöglings feuriges Temperament zu leiten. Die harte Behandlung bewog nun den Sedlmayr nach Wien zu entfliehen, und sich zu seiner Schwester, die an den dortigen Miniaturmaler Keukel verheurathet war, zu begeben. Er fand dort gute Aufnahme u. Beifall, u. wurde in der Folge der Freund des Kaspar Füßli. Er stach dort prächtige Kupfer und malte auch mit allem Beifalle Porträte und Kabinetsstücke in Miniatur. Unter andern radirte er auch nach Solimena vortreffliche Kupferplatten, wodurch er sich große Celebrität erwarb, welches ihn aufmunterte, in Gesellschaft mit Salomon Kleiner die Vorstellungen der dortigen Kaiserl. Bibliothek herauszugeben. Dieses Werk sollte aus drei Theilen bestehen, und jeder Theil 18 Blätter enthalten; allein nur der erste Theil kam heraus, bei den übrigen mangelte Unterstützung, und schon beim ersten Theile, wenn ihn gleich Winkelmann bewunderte, und der Kaiser ihm seinen ganzen Beifall schenkte, erlitt er großen Schaden. Hierüber verfiel er in Melancholie, wurde endlich gar wahnsinnig, und beschloß so, 55 Jahre alt, 1761 sein unglückliches Leben. -- Seine zwei Schwestern Eleonora Katharina und Sabina malten sehr gut Miniatur, und machten auf ihre Kunst Reisen nach Baireuth, Wien, Stuttgard u. s. w. v. Stetten Br. 9. Kunstgesch. S. 405. Unter seine besten Arbeiten werden folgende Stücke gezählt: a) das Porträt des Bischofs von Passau, mit historischen Beiwerken nach D. Gran, in Folio; b) Rosalie, nach Daniel Bertoli; c) vier allegorische Gegenstände nach Solimena, in Querfolio; d) Gemälde der Kaiserl. Bibliothek in Wien, nach Daniel Gran, 13 Blätter etc. M. Huber Handbuch über Künstler und derselben Werke. (Zürich 1796.) B. II. S. 88.


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