Johann Baptist Zonca (GND 129490849)

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Daten
Nachname Zonca
Vorname Johann Baptist
GND 129490849
( DNB )
Wirkungsgebiet Kunst


Johann Baptist Zonca in der BSB

Zonca, (Johann Baptist), ein Bruder des Vorigen, wurde 1728 zu Brescia geboren, und erlernte die Singkunst. Nachdem er auf den ersten Opern-Theatern Italiens mit großem Beifalle gespielt und gesungen hatte, unternahm er eine Reise nach Mannheim, wo seine schöne Baßstimme und sein vortrefflicher Gesang dem Churfürsten von der Pfälz dergestalt wohlgefiel, daß er ihn 1758 als seinen Hofsänger anstellte, in welcher Eigenschaft er 1769 vor dem Churfürsten auch die vom Hofastronom Pater Mayr verfertigte Harmonika[1] mit großem Beifall spielte. Im Jahre 1778 kam er mit dem übrigen Hofmusik-Personale von Mannheim nach München, und spielte und sang noch daselbst mit ausserordentlichem Beifalle 1785 in der italienischen Oper: Armida, mit Musik von Prati, und 1787 in der Oper: Castore e Polluce, mit Musik von Abbe Vogler. Er kam 1788 in die Pension, begab sich dann nach Cambera, seinem Landgute unweit Brescia, und starb daselbst 1809.


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Fußnoten

  1. Der Erfinder der Harmonika ist der berühmte Amerikaner Franklin, der die Entdeckung um das Jahr 1763 machte. Sein Instrument war -- wie es der Fall bei jeder neuen Erfindung ist -- sehr unvollkommen, und hatte nur zwei Octaven, von dem kleinen bis zum zweigestrichenen g. Dem Kapellmeister Schmittbauer, einem Deutschen, war die Ehre vorbehalten dieses Instrument zu vervollkommnen, und seinen Umfang auf drei Octaven und eine Quarte, nämlich von dem kleinen e bis zum dreigestrichenen f, zu erweitern. Abt Mazzuchi traf die Einrichtung vermittelst eines Violinbogens den Ton aus den gläsernen Glocken zu ziehen; allein diese Erfindung fand keinen allgemeinen Beifall. Die Erfindung der Tastenharmonika wird einem Tonkünstler in Berlin, nachhin in Wien, Namens J. L. Röllig zugeeignet; andere nennen den Mechanikus Hessel aus St Petersburg. Joh. Christian Müller’s Anleitung zum Selbstunterricht auf der Harmonika. (Leipzig 1788.) Der Abbe Gattoni hat um das Jahr 1786 eine meteorologische Harmonika erfunden, welche auch die geringste Veränderung der Atmosphäre durch harmonische Töne vorhersagt. Sie läßt sich in eben dem Grade der Mannigfaltigkeit und Stärke hören, als der Grad der Veränderung ist, welcher in derselben vorgehet, oder zu erwarten ist. Hamb. Correspondent. Jahrgang 1786. Beil. Nro. 161.