Franz Destouches (GND 116085878)
Daten | |
Nachname | Destouches |
Vorname | Franz |
GND | 116085878 ( DNB ) |
Wirkungsgebiet | Kunst |
Franz Destouches in der BSB |
Destouches, (Franz), geboren zu München, wo sein Vater Churfürstlicher Hofkammerrath und Fiskal gewesen, den 14. Oktob. 1774 erlernte er die Musik und den Generalbaß bei dem damaligen Augustiner Theodor Grünberger, und machte hierinn bedeutende Fortschritte. Um sein musikalisches Genie ganz auszubilden, schickte ihn sein Vater 1787 nach Wien zum großen Kapellmeister Joseph Haydn, bei dem er die musikalische Komposition studirte, und bis 1791 bei demselben verblieb, dann aber in seine Vaterstadt sich zurück begab, wo er eine komische deutsche Oper, die sein Bruder der Königl. Kreisrath Joseph Destouches gedichtet, in Musik setzte, welche 1792 unter dem Titel: die Thomas Nacht auf dem Hof- und National-Theater daselbst aufgeführt worden. Er unternahm hierauf Reisen nach der Schweiz, und der österreichischen Monarchie, gab daselbst in den größern Städten mit vielem Beifalle Konzerte, und kam endlich nach Erlangen, wo er sich zwei Jahre als Musikdirektor aufhielt, dann aber 1799 in die Dienste des Hrn. Herzogs von Sachsen Weimar aufgenommen wurde, in welcher Eigenschaft er 1810 in seine Vaterstadt zurückkehrte, und nun Hofnung hat als Professor der theoretischen und praktischen Tonkunst an der hohen Schule zu Landshut angestellt zu werden. Er ist auch ein fertiger und guter Klavierspieler. Von seinen Kompositionen sind mehrere Messen für die Kirche vortheilhaft bekannt. In Weimar schrieb er eine Oper: das Mißverständniß, wozu Wolf die Poesie nach dem Französischen verfertigte, und die daselbst mit vielem Beifalle öfters gegeben wurde. Ferners schrieb er für das dortige Theater die Chöre zu dem Schauspiele: die Hussiten von Naumburg, die Ouvertüren zu Schiller’s dramatischen Stücken, als Braut von Messina; das Mädchen von Orlean, Wilhelm Tell, und Wallerstein, wozu Friedrich Schiller ihm selbst die Idee gab, dann die Chöre zum Trauerspiel Wanda, von Werner. Mehrere Konzerte für verschiedene Instrumente, Klavier-Sonaten, Variationen u. s. w. kamen von ihm bei Gompat in Augsburg, dann Andre in Offenbach gestochen heraus, und fanden vielen Beifall.
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