Über Felix Lipowsky und seine Lexika

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Felix Joseph Lipowsky wurde 1764 in Wiesensteig (Lkr. Göppingen, Baden-Württemberg), das damals zum Kurfürstentum Bayern als Enklave gehörte, als Sohn eines bayerischen Beamten geboren.

Von 1785 bis 1787 studierte Lipowsky Recht und damit auch Rechtsgeschichte an der Universität Ingolstadt. 1788 wurde er Lehrer an der neu gegründeten Militärakademie in München, wo er deutsche Geschichte, Kriegskunde und Militärreglement unterrichtete. Von dort wechselte er 1791 zum bayerischen Hofkriegsrat, wo er gelegentlich auch mit diplomatischen Missionen betraut war.

Seit 1799 war Lipowsky bei der neu errichteten Generallandesdirektion tätig. Dort übernahm er verschiedene Aufgabenfelder im administrativen und militärischen Bereich. Mehrfach war er Stadtkommandant von München. Auch bei der Säkularisation der Klöster 1803 wirkte er mit.

Nach der Aufhebung der Landesdirektion 1808 wurde Lipowsky als Kreisrat zum Generalkommissariat des Isarkreises versetzt. 1819 übertrugen ihm die bayerischen Stände das Amt eines Archivars, das er bis 1837 verwaltete.

1842 (nicht 1844) verstarb Felix Joseph Lipowsky in München.

Lipowsky war seit 1799 Mitglied der bayerischen Akademie der Wissenschaften. Bereits seit 1794 hatte er immer wieder zu historischen Themen publiziert. Aber erst seit 1810 veröffentlichte er in rascher Abfolge Bücher zur bayerischen Geschichte. Dazu zählen auch seine beiden 1810 und 1811 erschienenen Lexika bayerischer Künstler und Musiker. Sie zählen neben den biographischen Nachschlagewerken Baaders zu den frühesten bayerischen Lexika und enthalten Daten zu insgesamt 2501 Personen.

1810: Baierisches Künstler-Lexikon

Das 1810 erschienene zweibändige Werk enthält biographische Daten zahlreicher Künstler. Geographischer Rahmen ist das damalige Königreich Bayern, das das heutige Bayern ohne Unterfranken sowie zusätzlich Vorarlberg, Tirol, das Salzburger Land und das Innviertel umfasste.

Im ersten Band (A-O) nahm Lipowsky als Anhänge auch Einträge zu bayerischen Komponisten und eine Geschichte der Buttaischen Pinsel-Fabrik in München auf. Der zweite Band (P-Z) enthält ein Register nach Orten sowie zahlreiche Nachträge.

1811: Baierisches Musiker-Lexikon

Das ein Jahr nach dem Künstler-Lexikon erschienene Musiker-Lexikon ist ebenfalls das erste seiner Art für Bayern. Der geographische Bezugsrahmen blieb gleich, weshalb auch Komponisten aus Teilen des heutigen Österreichs aufgenommen sind.

Das Musiker-Lexikon enthält als Anhang eine Liste der Opern, die von 1657 bis 1788 am Münchner Hof aufgeführt wurden. Bemerkenswert sind auch die Berichte über die Bedeutung der um 1800 aufgehobenen Klosterschulen (S. 290 f.).