Über Clemens Baader und seine Lexika

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Clemens (Klemens) Alois Baader war der Sohn des kurfürstlichen Leibarztes Josef Franz von Paula Baader (1733-1794). Seine Brüder waren der Philosoph Franz von Baader (1765-1841) und der Ingenieur und Eisenbahnpionier Joseph von Baader (1763-1835).

Clemens Alois Baader wurde 1762 in München geboren und studierte an der Universität Ingolstadt. 1785 beendete er das Studium mit der Promotion und der Priesterweihe. 1787 erhielt er eine Kanonikerpfründe am St. Andreas-Stift in Freising, wurde zum Geistlichen Rat in Freising und zum Konsistorialrat in Salzburg ernannt. Dank seiner publizistischen Tätigkeit nahmen ihn die Akademien in München und Erfurt 1797 bzw. 1799 als Mitglied auf.

Nach der Säkularisation 1803 wechselte er in den bayerischen Staatsdienst, wo er mit Fragen des Schulwesens befasst war. In Rahmen dieser Tätigkeit wirkte er in München, Ulm, Salzburg, Burghausen und zuletzt wieder in München. 1822 wurde Baader in den Ruhestand versetzt. Er starb 1838 in München.

Baader war ein typischer aufgeklärter Weltpriester, der Reformen im Kirchen- und Bildungswesen bis hin zur Säkularisation befürwortete. In diesem Sinne entfaltete er eine große publizistische Tätigkeit. Bis heute haben seine biographisch-bibliographische Lexika einen hohen wissenschaftlichen Wert. Neben den Lexika von Felix Joseph Lipowski (1764-1842) zählen sie zu den frühesten bayerischen biographischen Nachschlagewerken.

1804: Das gelehrte Baiern

1804 erschien der erste Band (A-K) des Lexikons "Das gelehrte Baiern oder Lexikon aller Schriftsteller, welche Baiern im 18. Jahrhundert erzeugte oder ernährte".

Den geographischen Bezugsrahmen bildete der bayerische Reichskreis (Oberbayern, Niederbayern, Oberpfalz, Salzburg). Im Lexikon sind 642 Personen verzeichnet, darunter lebende Schriftsteller, die Gelegenheit erhielten, die Einträge zu ihrer Person zu prüfen. Baader nahm auch seine Autobiographie bis 1803 auf. Nachdem sich ab 1803 die bayerischen Grenzen stark änderten, setzte Baader, der durch die Arbeit im Staatsdienst stark beansprucht war, das Lexikon nicht fort.

1824/25: Lexikon verstorbener bairischer Schriftsteller

Erst im Ruhestand begann Baader einen neuen Anlauf. 1824/25 erschien in zwei Bänden zu je zwei Teilbänden das "Lexikon verstorbener bairischer Schriftsteller des 18. und 19. Jahrhunderts".

Enthalten sind 851 Schriftsteller aus dem Raum des nunmehrigen Königreichs Bayern, die fränkischen und schwäbischen Gebiete also mit eingeschlossen. Baader beschränkte sich auf verstorbene Personen. Schriftsteller, die bereits in seinem 1804 erschienenen Werk enthalten waren, nahm er nicht mehr mit auf. 1824 kündigte Baader an, bis 1827 jährlich einen Band des Lexikons erscheinen zu lassen. Allerdings plante er kein alphabetisch geordnetes Fortsetzungswerk. Vielmehr sollte jeder Band jeweils das komplette Alphabet umfassen. Der letzte, für 1827 geplante vierte Band sollte ein Gesamtregister erhalten. Es blieb aber bei zwei Bänden mit 825 Biographien