Georg Höfler (GND 129114375)

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Daten
Nachname Höfler
Vorname Georg
GND 129114375
( DNB )
Wirkungsgebiet Kunst


Georg Höfler in der BSB

Höfler, (Georg) ein berühmter Edelsteinschneider von Nürnberg, schnitt unter andern das Portrait Friedrich des III. Churfürsten von der Pfalz in einen Rubin, und das ganze königl. spanische Wappen in einen Diamant.[1] Er starb 1630. Doppelmayr am a. O. S. 220.


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Fußnoten

  1. Klemens Birago, ein Edelsteinschneider von Mailand, der am königl. spanischen Hofe zu Madrit unter K. Phillipp II. arbeitete, wird für den Erfinder der Kunst in Diamanten zu graben, gehalten. Lacombe Dictionnaire de belles lettres et de beaux Arts. (Paris 1757). Die Kunst Bilder in edle Steine zu schneiden, stammt von den Egyptiern, von da verbreitete sie sich nach Hetrurien, und endlich nach Gräcien und Rom. Die Beschreibung des Brustschildes des hohen Priesters in den Büchern Moses zeugt von dem Alter dieser Kunst. Die Gewohnheit Ringe zu tragen, und mit denselben zu siegeln, mag die Entstehung dieser Kunst herbeigeführt haben. Verzierungen, Schmuck und Luxus veranlaßten endlich ihre Fortdauer und Vervollkommnung. Die egyptische Periode der Steinschneidekunst muß nach ihrer Bildnerei beurtheilt werden, eben so die griechische und römische, nur die hetrurische behielt anfangs etwas Eigenthümliches ihres Nationalcharakters bei, bis auch dieses Eigenthümliche der Gräcismus verdrängte Byrgotteles, ein griechischer Künstler, schnitt Alexanders Bildniß in Stein, und Dioscorides zu Rom das des Cäsar Augustus. Pompeius, Julius Cäsar und Marcellus hatten Sinn für diese Kunst, und beförderten dieselbe. Nicht alle antike Gemmen sind von außerordentlicher Schönheit; denn die Grade der Vollkommenheit sind eben so verschieden, als die Talente der Steinschneider, deren viele sich über das Mittelmäßige nicht erheben konnten. Da Barbarei eindrang, verschwand auch die Steinschneidekunst, die in der Folge erst Lorenz von Medicis, Herzog von Florenz, wieder herbeiführte, und auflebend machte. Er verschafte sich eine auserlesene Sammlung von Gemmen um theueres Geld, und ermunterte Künstler zu dieser Arbeit. Einen gewissen Giovanni nennt die Geschichte als Wiederhersteller der Steinschneidekunst in Italien. Die Deutschen zählen hierin mehrere Künstler, besonders in Nürnberg, als Daniel Engelhard, Georg Höfler, Erhard und Christoph Dosch, Philipp Christoph von Becker aus Koblenz, Gottfried Kraft aus Danzig, Joh. Anton Pichler aus Tirol, und vorzüglich Lorenz Natterer aus Biberach, im Königreiche Würtemberg gelegen. Eine der schönsten Sammlungen geschnittener antiken Edelsteine sieht man am Sarge, in welchem die Gebeine der heil. drei Könige verschlossen sind, zu Cölln. Akademische Nachrichten von Augsburg in den Jahrgängen 1795 u. 1797. Sonst giebt es folgende berühmte Kabinete: a) das zu Florenz in der großherzoglichen Gallerie; b) zu Rom im Pallaste Barbarini; c) in Berlin das Königliche im neuen Palais; d) in Wien, das erste Zimmer in der kaiserl. Schazkammer; e) das Kabinet zu Paris; f) in England das des Königs, dann die Kabinete des Grafen von Beßborugh, wovon Natter ein Verzeichniß drucken ließ, der Herzoge von Devonshire, von Marlborough, und von Bedfort, des Marquis von Rockingham, und des Grafen von Carlisle. Von den heut zu Tage sogenannten Cameen (Camei, erhaben geschnittene Steine) rühmt man besonders a) das Cachet des Michael Angelo, oder dessen Siegelring von Carniol, worauf das Geburtsfest des Bacchus in Sardonyx mit 5 Figuren so klein geschnitten ist, daß man sie mit Vergrößerungsgläsern ansehen muß. Diesen Ring hat der König von Frankreich um 800 Louisdor gekauft. b) Ein Edelstein mit der Vergötterung (Apotheosis) des Augustus, den Philipp der Schöne von den Tempelherrn gekauft, und an ein Kloster verschenkt hat. Nachhin brachte ihn Kaiser Rudolph um einen Preis von 8000 Dukaten an sich. c) Ein Stein, auf dem die Julische Familie abgebildet ist, und der zu Paris verwahret wird. J. G. Krünitz Encyklopädie. (Berlin 1777) Th. X. S. 75. (S. die Note bei Anton Pichler).