Joseph Holzbogen (GND 10420687X)
Daten | |
Nachname | Holzbogen |
Vorname | Joseph |
GND | 10420687X ( DNB ) |
Wirkungsgebiet | Kunst |
Joseph Holzbogen in der BSB |
Holzbogen, (Joseph), ein geborner Baier, kam als Hofmusikus in die Dienste des Herzogs Klemens von Baiern . Da er sehr viele Anlage verrieth, um einst ein großer Violinspieler zu werden; so schickte ihn der Herzog 1759 auf seine Kosten nach Italien, und ließ ihn beim Tartini, den die Italiener il maestro delle nazioni (den Lehrmeister der Nationen) nannten, sowohl im Violinspielen, als in der Musik Unterricht geben. Als er 1762 aus Italien zurückegekommen war, spielte er mit allem Beifalle bei Hof, und wurde daher als Kammermusikus angestellt. Kenner, die ihn gehört haben, versicherten indessen, daß er zwar Finger und Bogen in seiner Gewalt hatte, die Triller und Doppeltriller gleich gut machte, und die größten Schwierigkeiten mit Leichtigkeit rein ausführte, allein keinen rührenden Ausdruck hervorzubringen, und keinen edlen Geschmack in sein Spiel zu bringen verstand. Burney sagt in seinen Reisen: Holzbogen besitzt eine große Fertigkeit in der Hand, zieht einen schönen Ton aus seinem Instrumente, und hat mehr Feuer, als man bei jemand aus der tartinischen Schule erwartet. Holzbogen komponirte für die Violine sehr schöne Konzerte, und schrieb auch viele Simphonien, Terzetten für Blaßinstrumente, die mit Beifall gegeben wurden; allein von allen diesen wurde kein Stück durch den Stich oder Druck bekannt gemacht. Für die Jesuiten in München setzte er einige Meditationen in Musik, die sehr gefielen. Er starb um 1779.
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