Joseph Lander (GND 12914875X)

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Daten
Nachname Lander
Vorname Joseph
GND 12914875X
( DNB )
Wirkungsgebiet Kunst


Joseph Lander in der BSB

Lander, (Joseph) ein Pastelmaler und auch ein Porträtmaler in Oel und Wasserfarben zu München, war in der Schweitz zu Lucern geboren. Ausser der Aehnlichkeit haben seine Porträte sehr wenig Verdienst. Nach seinem Tode, der 1793 erfolgte, wurden seine kleinen Porträte, auf Pergament gemalt, dem Dutzend nach im Hofgarten zu München verkauft. Gewöhnlich arbeitete er nur für solche Personen, die nicht viel für ein Porträt bezahlen wollten, oder konnten, kein Wunder also, wenn sein Genie nicht aufleben konnte. In Pastel[1] malte er Früchtenstücke, die ihm noch am beßten gelangen. Er malte auch große Porträte in Oel, denen man das Verdienst der Aehnlichkeit, und eines mittelmäßig guten Pinsels nicht absprechen kann. Ich besitze das Porträt meines Großvaters Wenceslaus Lipowsky von ihm gemalt.

Nachtrag aus: Lipowsky Künstler II

Lander (Joseph). Dieser Maler, von dem im ersten Bande S. 173. gehandelt worden, hat auch das Porträt des Pabstes Pius des VI. während dessen Anwesenheit in München nach dem Leben gezeichnet, und in kleinem Oktavformate, in Kupfer radirt, herausgegeben. Dieses Blättchen ist bezeichnet: Jos. Lander delineavit, et in aqua forti fecit 1782. v. Kretz Mspt.


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Fußnoten

  1. Mit Pastelfarbe malen, heißt mit trocknen, in kleine Stäbchen (Pastels) geformten, kreideartigen Farben malen. Die Pastelfarben werden, gleich der Reiskohle, geführt; wo man jedoch gebrochene Farben nöthig hat, werden die Striche verschiedener Farben mit dem Finger in einander gearbeitet. Im fertigen Gemälde sieht man nicht mehr, daß die Farben mit Strichen aufgetragen worden, sie scheinen wie Staub auf dem Papiere zu liegen; aber eben deswegen müssen solche Gemälde mit Glas bedeckt werden, damit die Farben nicht verwischt werden. Die Pastelfarben werden auf folgende Art zubereitet: Man reibt die Farben trocken, und macht sie sodann mit Honigwasser, worinn sehr wenig Gummi aufgelöset worden, an. Die Farben werden mit Bleiweis, Kreide oder Talggips versetzt, um helle Tinten zu erhalten Sulzer’s Theorie der schönen Künste.