Niklas Gebhard Stuber (GND 118939459)
Daten | |
Nachname | Stuber |
Vorname | Niklas Gebhard |
GND | 118939459 ( DNB ) |
Wirkungsgebiet | Kunst |
Stuber (Niklas Gebhard), wurde zu München geboren und lernte bei seinem Vater Gottfried die Malerkunst. Er hielt sich lange Zeit in Italien auf und nahm den Geschmack dortiger Künstler, vorzüglich aber des Peter Berettini an. Seine Färbung ist sehr angenehm, und seine Zeichnung männlich; überhaupt aber verrathen seine Werke die neue italienische Schule, in welcher zwar die ursprüngliche Größe, Anmuth und Kraft ihrer alten Stifter noch sichtbar sind, aber nichts desto weniger nur mit der Familienähnlichkeit einiger Züge und Geberden verglichen werden kann, welche manchmal der unbedeutende Sohn eines großen Mannes an sich trägt. Mannlich B. I. S. 403. Der Churfürst von Baiern ernannte ihn 1716 zu seinem Hofmaler in München, wo er den 21sten April 1749 starb. Füßli Th. III. S. 126. Westenrieder. S. 381. Von seinem Vater Gottfried hieng im ehemaligen lateinischen Kongregationssaale ein Seitenbild: der heil. Benedikt. Die Farben waren zwar unverdaut, doch lobenswürdig die Erfindung. Rittershausen. S. 107. Von Niklas Stuber sieht man in der Heiligengeist-Kirche zu München an den beiden Seitengewölben die sieben leibl. Werke der Barmherzigkeit von ihm 1727 gemalt, dann in der Pfarrkirche zu U. L. Frau: die Taufe Christi. Westenrieder S. 164. Rittershausen. S. 82. In der Königl. b. Gallerie befinden sich die leibl. Werke der Barmherzigkeit grau in grau auf Papier gemalt. Mannlich B. II. Nro. 393. In der ehemaligen Klosterkirche zu Alderspach sind die drei Altarblätter: der Schutzengel, Magdalena und Walburga, dann in der dortigen Pfarrkirche das Choraltarblatt: Peter und Paul, von ihm gemalt. In der Peterspfarrkirche zu München sind die Seitenbilder des Chors: der Sturz des Simon Magus und die Heilung des Gichtbrüchigen im Tempel von ihm in Fresko verfertiget.
Nachtrag aus: Lipowsky Künstler II
Stuber (Niklas), des Vorigen erster Sohn, war auch Hoftheatermaler. Die Architektur des Choraltars in der Pfarrkirche zum heil. Peter in München ist von seiner Erfindung. Diesen hat Leopold Kaufmann in hohem Real-Folioformate in Kupfer gestochen. Die Unterschrift dieses Blattes heißt: Altare summum in prima Ecclesia Parochiali Sti. Petri Monachii anno 1733 ex marmore noviter errectum. Nic. Stuber inv. Kauf. sc. Dieser Künstler, von dem B. II. S. 126. die Rede war, starb zu München 1749.
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Fußnoten
- ↑ Gewöhnlich da Cortona genannt, gehört zu den Malern von Toskana, obgleich er sehr jung nach Rom gekommen war. Er blieb in seinem Style originel, fand Beifall in seiner Art zu malen und gründete dort eine Schule, in welcher vorzüglich Ciro Ferri und Francesco Romanelli eminirten. Ungeachtet ihm eine feindliche Partei entgegenstrebte und seinen Gemälden vorzüglich eine plumpe Proportion vorwarf, die er sich durch Abzeichnung der Basreliefs an der trajanischen Säule soll eigen gemacht haben, triumphirte er doch über jede Kabale, gestützt auf den Marchese Sacchetti und seinen Bruder, den Kardinal, der ihn auch dem Kardinal Franz Barberini, einem Neffen des Pabstes Urban VIII., empfahl. Ein Gemälde, die Geburt Christi, für die Kirche Salvator in Lauro von ihm verfertiget, gründete seinen Ruhm noch fester. Berettini war in der Composition vortrefflich und hate ein lichtes und glänzendes Kolorit. Seine Art zu malen ist leicht, Licht und Schatten sind sehr vortheilhaft, um hebende Kontraposte hervorzubringen, vertheilt, alle Figuren sind mit einem Feuer gegen einander gestellt, das besonders seinen Arbeiten eigen ist. Selbst Mengs gestehet seinen Werken Schönheit und Leichtigkeit zu. Peter Berettini wurde zu Cortona 1596 geboren und starb 1669. J. D. Fiorillo am a. O. Th. I. S. 431.