Alexander Abondio (GND 136470467)

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Daten
Nachname Abondio
Vorname Alexander
GND 136470467
( DNB )
Wirkungsgebiet Kunst


Alexander Abondio in der BSB

Abondio, (Alexander) ein edler Florentiner, und Schüler des M. A. Buonaroti[1], verfertigte historische Stücke, und Portraits von gefärbtem Wachse nach der Natur, worinn er einen sehr hohen Grad von Vollkommenheit sich eigen machte. Kaiser Rudolph II. liebte besonders diese Arbeit, und berief diesen Künstler nach Prag, wo er mit Zurücklassung eines Sohnes gleiches Namens starb, der die Kunst seines Vaters, in Wachs zu arbeiten, mit gleicher Geschicklichkeit fortübte, und nach des Kaisers Tode im J. 1612. in die Dienste des Herzog Maximilians von Baiern trat. Sandrart teutsche Akad. der Bau- Bild- und Malerkunst. (Nürnb. 1675.) Th. I. S. 344. Dieser Abondio hat das berühmte Vesperbild, das ehemals in der kleinern lateinischen Kongregation zu München verehret wurde, aus Wachs verfertigt. Jos. Euchar. Frhr. v. Obermayr über Malerkunst. Mspt: Ein gewisser Johann Mannlich, ein Schüler des Abondio, war 1635 zu Augsburg als Wachspoussier ansässig; kam aber in der Folge in baierische Dienste, und erhielt auch den Titel als Rath. Abondio bildete ihn in Wachs, welches Bild Paul von Stetten in Augsburg besitzt.

Nachtrag aus: Lipowsky Künstler II

Abondio (Alexander), der Sohn, bei diesem Künstler ist noch zu bemerken, daß C. G. Amling dessen aus Wachs verfertigtes Vesperbild abgezeichnet und 1677 in Quartformat in Kupfer gestochen hat. Nach einer alten Rechnung hat Abondio in den Jahren 1614 bis 1641 zu München gearbeitet. Benno von Kretz Mspt. von ältern baierischen Künstlern und Kunstsachen.


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Fußnoten

  1. Michael Angelo Buonaroti 1474 geb. im Schlosse Caprese im toskanischen Gebiete, wo sein Vater Befehlshaber war, lernte bei Dominik Ghirlandajo, und Bertholdo, und war ein eben so großer Bildhauer, als Maler. Unter seine größten Meisterstücke zählt man die Statue Moses, seinen Kupido, und den Bacchus, in Gemälden aber sein jüngstes Gericht. Seine Manier im Malen ist kühn und schrecklich. Die Muskeln und die Theile seiner Körper sind zu stark ausgedrückt, und überhaupt vermißt man in seinen Gemälden das Anmuthige, weil er sie zu ernsthaft hielt, und das Schwere und Seltsame liebte. Die Gesichtsmienen verrathen Stolz, sind meistens unangenehm, und sein Kolorit ist ziegelroth und hart. Aber dagegen durchglüht Feuer seine Gemälde, seine Ideen sind groß und erhaben, seine Kompositionen stark, seine Darstellung im Ganzen voll Kraft, Energie und Wirkung. Er starb zu Rom 1564.M. Angelo Buonaroti war auch Dichter und Tonkünstler. Barchi setzte ihm daher folgende Grabschrift:Quis iacet hic? Vnus: Quis vnus? Bonarotius: vnus Hic vere est? Erras: Quatuor vnus hic est.Vita di M. A. Bonaroti; publicata mentre vivea del suo scolaro Ascanio Condini (Fiorenze 1748) Vita di M. A. Bonaroti scritta da Giorg. Vasari (Roma 1760.)