Heinrich Antoine (GND 129459690)
Daten | |
Nachname | Antoine |
Vorname | Heinrich |
GND | 129459690 ( DNB ) |
Wirkungsgebiet | Kunst |
Heinrich Antoine in der BSB |
Antoine, (Heinrich), eigentlich Crux, wurde zu Mannheim 1768 geboren, und kam 1778 mit seiner Mutter, der berühmten Hofschauspielerinn Franziska Antoine, geborner Amberger[1], nach München. Anfangs sollte er Schauspieler werden, in welcher Kunst ihm die Mutter Unterricht gab, und er daher öfters in Knabenrollen auf dem Hoftheater auftrat; allein bald ward er für die Musik bestimmt, da ihn der damalige Hofmusikus, und nachmalige Kapellmeister Peter Winter auf der Violine unterrichtete, auch ihn selbst in den Regeln der Tonsetzkunst unterwies. Um ihn zum vollendeten Künstler zu bilden, gab ihn seine Mutter auf zwei Jahre dem Kapellmeister Leopold Mozart zu Salzburg in die Lehre. Durch die Verwendung der verwittibten Churfürstinn von Baiern, Maria Anna, geborner Königl. Hoheit von Pohlen und Sachsen etc. kam Heinrich, Antoine i. J. 1786 in die Dienste Ihres Hrn. Bruders des Churfürstens von Trier, Clemens Wenzeslaus nach Koblenz als Hofmusikus; allein bald verließ er diesen Hof, machte Reisen nach Frankreich und Holland, und kam endlich zum regierenden Grafen von Bentheim nach Steinfort als dessen Musikus, wo er die Sängerinn Johanna Fontaine heirathete, und mit ihr i. J. 1791 nach München, wo er bei dem churfürstl. Orchester als Violinist angestellt worden, zog. Er starb zu München 1809.
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Fußnoten
- ↑ Diese berühmte Hofschauspielerinn wurde den 15. November 1750 zu Mannheim geboren, und war anfangs für die Tanzkunst bestimmt, nachdem aber Churfürst Karl Theodor daselbst ein deutsches Theater errichtete; so entschied sich ihr Talent vorzüglich für die Schauspielkunst; worinn sie auch eine seltene Größe erreichte. Sie feierte 1809 in München ihr Jubelfest, spielt aber doch noch mit Kraft und Feuer heroische und zärtliche Mütter, und erwirbt sich hierinn allgemeine Bewunderung. Im Jahre 1783 debütirte sie auf dem K. K. Hoftheater in Wien mit allem Beifalle. Westenrieder’s Beitr. B. I. S. 363.