Joseph Franz, Freiherr von Götz (GND 118540378)

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Daten
Nachname Götz
Vorname Joseph Franz, Freiherr von
GND 118540378
( DNB )
Wirkungsgebiet Kunst


Joseph Franz, Freiherr von Götz in der BSB

Götz (Joseph Franz, Freiherr von), geboren zu Herrmannstadt in Siebenbürgen 1754, wo sein Vater als K. K. Oberst in Garnison lag, erhielt nach vollendeten Studien im 19ten Jahre seines Alters eine Anstellung bei der Hofkriegskanzlei in Wien. In geschäftsfreien Stunden besuchte er die dortige Kunstakademie, studirte auch die Anatomie, und bildete sich zu gleicher Zeit zum Künstler und Gelehrten. Müde der trocknen Kanzleiarbeiten nahm er nach 6 Jahren seine Entlassung, und widmete sich ganz der Kunst, in welcher er es schon damals, besonders im Porträtmalen, sehr weit gebracht hatte. Er ließ sich in den Freimaurerorden aufnehmen und gieng auf Reisen. Nach München kam er 1779, und von dort, nach einem drittehalbjährigen Aufenthalte nach Augsburg, wo er über 4 Jahre blieb, während welcher Zeit er als ein guter Maler und Kupferstecher in Deutschland bekannt wurde. Er gieng dann nach München zurück, besuchte die dortige Gemäldegallerie und pflog mit Künstlern und Gelehrten einen vertrauten Umgang. Hier machte er sich auch durch in Druck gelegte Werke, besonders im theatralischen Fache bekannt, und schrieb Melodrame und Opern, wozu die Kapellmeister Peter Winter und Franz Danzi die Musik verfertigten. Aber plötzlich mußte er 1791 auf höchsten Befehl die Residenzstadt München verlassen, daher er nach Regensburg gieng und sich dort als Künstler fixirte. Bei dieser Gelegenheit schrieb er: „Selbstgefühl und Empfindungen bei meinem Abgange von München den 8ten Jänner. (Regensburg 1791)“ v. Götz malte sehr schön in Miniatur und auch in Oel, auch stach er besonders Karrikaturen, die seinen Witz und seine Laune verrathen, sehr gut in Kupfer. Seine frühern Kunstwerke und Kupferstiche sind unter dem Titel: „Leidenschaftliche Entwürfe zu Leonardo und Blandine. (1784)“ in 160 Blättern und charakteristischen Figuren bekannt. Sein Porträt, von ihm selbst gemalt, befindet sich in der berühmten Malerporträts-Sammlung zu Leopoldskron nächst Salzburg. Er hat dasselbe auch in Kupfer gestochen. Der Kapellmeister Peter Winter in München besitzt von diesem Künstler ein Oelgemälde, das eine vom Monde beleuchtete Landschaft vorstellt. Zwei Freunde lieferten hier ein Duell; der eine liegt todt zur Erde gestreckt, der andere bereuet den verübten Mord. Eben so besitzt er das Porträt dieses Künstlers. Sein letztes in München verfertigtes Gemälde ist das Porträt der Frau Gräfin von La Rosee, gebornen Gräfin Morawitzky. Westenrieders baier. Beiträge. Jahrg. 1779. St. VII. S. 689. K. A. Baader, das gelehrte Baiern. (Nürnb. u. Sulzbach 1804) B. I. S. 388.


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