Iohann Baptist Hemm (GND 120150883)

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Daten
Nachname Hemm
Vorname Iohann Baptist
GND 120150883
( DNB )
Wirkungsgebiet Wissenschaft, Religion


Iohann Baptist Hemm in der BSB

HEMM (Iohann Baptist), Benediktinerabt zu St. Emmeram in Regensburg, daselbst( geboren. Er legte 1667 die Ordensgelübde ab, studirte die Philosophie zu Salzburg, und die Theologie zu Ingolstadt, ward 1672 Priester, dann Professor der Philosophie an der Universität zu Salzburg, wo er die damals übliche Logik und Metaphysik mit grossem Beyfalle lehrte. Nach seiner Zurückkunft in das Kloster übte er die Seelsorge aus, wurde Notarius apostolicus, und war der erste Secretarius exemptae congregationis Benedictino-Bavaricae. Vom Iahr 1691 bis 1694 war er zu Holzen Nonnenbeichtvater, und im nämlichen Iahre 1694 am 16ten Nov. erwählten ihn seine Ordensbrüder zum Abte. Er starb am 14ten Sept. 1719 an einem Stikkathar im 72sten Iahr seines immer thätigen, und nicht fruchtlos zugebrachten Lebens. Aus seinen Schülern bildete er gesittete und nützliche Männer, in seinem Kloster hielt er auf Ordnung und auf fleissiges Studiren, vorzüglich der jüngern Geistlichen. Er errichtete zu St. Emmeram 1701 das sogenannte neue Gebäude über dem Bogen nächst dem Brauhaus, kaufte zum Kloster die Hofmark Reitzkofen bey Schambach, und andere Güter, baute neue Pferdestallungen, legte einen neuen Garten für die Konventualen an, schafte für die Kirche neue Ornate, bezahlte alle damals auf dem Kloster haftende Schulden, und liess doch noch viel Geld zurück. Männer von dieser Gattung verdienen noch in segnendem Andenken erhalten zu werden, wenn es keine Abteyen und Klöster mehr giebt, und die Welt wäre vollkommen, wenn jeder in seinem Kreise so viel wirken und nützen würde, als Hemm im seinigen wirkte und nüzte.

Als Schriftsteller lieferte er:

Disputat. theolog. de visione Dei, 4. Ratisb. 1676.

D. de incarnatione, 8. Stadtamhof 1678.

Disput. philosophico -- spiritualis de motu et infinito, 4. Ratisb. 1674.

D. de praecisionibus obiectivis, 4. ibid. 1673.

D. de SS. Trinitate, 4. Pedeponti, 1677.

Mundus triplex controversus, seu disput. philosophica de triplici acceptione mundi archetypi, microcosmi et macrocosmi, 8. Salisb. 1681.

D. theolog. de scientia Dei, 4. Ratisb. 1682.

De vitiis et peccatis, 8. ibid. 1683.

De voluntate Dei, 8. Ratisb. 1688.

S. Eigne Sammlungen. Privat-Nachrichten. Histor. univers. Salisb. Ratisbona monastica, 4. 1752, S. 554. Kobolts bair. Gel. Lex. S. 316. Agrikola Bibl. eccles. saec. XVIII. Th. 4, S. 83.


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