Franz Kürzinger (GND 129147753)

Aus Personenlexika
Wechseln zu: Navigation, Suche


Daten
Nachname Kürzinger
Vorname Franz
GND 129147753
( DNB )
Wirkungsgebiet Kunst


Franz Kürzinger in der BSB

Kürzinger, (Franz) geboren zu München 1730, lernte beim churbaierischen Hofmaler Winter, unternahm dann auf seine Kosten eine Reise nach Rom, und studirte daselbst bei Raphael Mengs[1] drei Jahre. Hierauf kehrte er in sein Vaterland zurück, und ließ sich zu München bleibend nieder. Er malte in Oel und auf nassen Mörtel. Unter seine merkwürdigsten Gemälde gehören: das Altarblatt, den heil. Martin vorstellend, in der Kirche des ehemaligen Klosters Bernried am Starenbergersee in Baiern, dann Johann der Täufer, ein Altarblatt in der Kirche zu Ebersberg, königl. baier. Landgerichts Schwaben. Das Innere dieser Kirche malte er in Fresko, und eben so das Innere der Kirche zu Spalt. Westenrieder am a. O. S. 404. Im Refektorium des ehemaligen Klosters Benediktbaiern hiengen drei Gemälde von ihm: die Heiligen Ratard, Berthold und Mechthild. In der Kirche zu Gars ist das Altarblatt: der heil. Thomas von ihm.


Vorheriger
Vorheriger
Eintrag
Seite 169 Nächster
Nächster
Eintrag


Fußnoten

  1. Anton Raphael Mengs, 1728 zu Außig in Böhmen geboren, wo sein Vater Ismael, ein guter Miniatur- und Email-Maler war, folgte seinem Vater nach Rom, und als er von dort zurück kam, ernannte ihn der König von Pohlen und Churfürst von Sachsen zu seinem ersten Hofmaler mit 600 Rthlr. Gehalt. Aber Mengs verweilte nicht lange in Dresden, und begab sich wieder nach Rom. Seine Werke zeugen von einer tiefen Einsicht in die Natur, der Antiken, und ven einem fleißigen Studium nach Raphael. Er wußte seinen Figuren die schönsten Formen der Natur, und den Köpfen eine idealische Schönheit zu geben. Des Correggio Grazie und reizendes Kolorit ahmte er trefflich nach, ohne daß die Richtigkeit seiner Umrisse darunter litt. Er schrieb in deutscher Sprache ein Werk: Gedanken über die Schönheit und den Geschmack der Malerei. v. Hagedorn Betrachtungen über die Malerei. (Leipzig 1762.) S. 171. Mannlich am a. O. B. I. S. 279. Im Jahre 1749 begab er sich zum zweiten Male nach Dresden, und da der dortige erste Hofmaler Silvestre sich nach Paris zurück gezogen hatte; so erhielt Mengs dessen Stelle mit 1000 Rthlr. Gehalt, er hielt sich aber wieder nicht lange dort auf, sondern reiste mit seiner Gattin, einer gebornen Römerin, nach Rom, wo ihm der Pabst 1754 die Direktion über die auf dem Kapitol neu errichtete Akademie übertrug. In der Folge erhielt er einen Ruf mit einem Jahrgehalte von 2000 Dublonen nach Madrid, und Mengs nahm ihn an, und begab sich 1761 dahin. Er arbeitete dort Werke der ersten Kunstgröße, und siegte so über alle Kabalen, die ihm dort gemacht wurden; allein seine Geistesanstrengungen veranlaßten, daß seine Gesundheit geschwächt wurde, daher ihm bewilligt worden, nach Rom zurückzukehren, wo er für Pabst Clemens XIV. arbeitete. Da ihm während seiner Abwesenheit der König von Spanien den ausgesprochenen Gehalt fortbezahlen ließ, so begab er sich über Neapel und Florenz wieder nach Madrid. Zwei Jahre blieb er dort, als ihn abermals eine Krankheit befiel, daher er mit Erlaubniß des Königs sich wiederholt nach Rom begab, wo seine Frau bald darauf an einem Schlagfluße, er selbst aber 1779 starb. J. D. Fiorillo Gesch. d, zeichn. Künste. (Göttingen 1778.) Th. I. S. 224--240. N. Bibliothek der schön. Wissenschaften. Th. III. S. 136. Opere di Antonio Raffaele Mengs etc. publicate dal Caval. D. Giuseppe d’Azara etc. (Bassano 1783.)Mengs Denkmal im Pantheon hat folgende Aufschrift: Ant. Raphaeli Mengs Pictori Philosopho Jos. Nic. de Azara Amico suo P: MDCCLXXIX: Vixit Annos LI. Menses III. Dies XVII.