Georg Wolfgang Knorr (GND 123983150)

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Daten
Nachname Knorr
Vorname Georg Wolfgang
GND 123983150
( DNB )
Wirkungsgebiet Wissenschaft, Kunst


Georg Wolfgang Knorr in der BSB

KNORR (Georg Wolfgang) Kunsthändler zu Nürnberg. Gebohren daselbst am 30. Dezember 1705 lernte er, nach vollbrachten Schuljahren, das Drechslerhandwerk bey seinem Vater, und trieb dasselbe bis in sein achtzehntes Jahr. Er legte sich dann auf die Kupferstecherkunst, arbeitete bey dem Nürnbergischen Künstler Johann Leonhard Blank, und half dem Kupferstecher Martin Tyroff bey der Herausgabe von Scheuchzers Physica sacra. Zugleich studirte er mit großem Fleiß und gutem Fortgange die Naturgeschichte, wobey ihm Joh. Ambros Beurer’s Umgang, und dessen große Naturhistorische Bibliothek sehr zu statten kamen. Er wurde in seiner Vaterstadt Kunsthändler, und starb am 17. September 1761. Sein Bildniß erschien zu Nürnberg von J. A. Schweickhardt in Folio in Kupfer gestochen. Schriften:

Vergl. Wills und Nopitsch Nürnb. Gel. Lexikon B. II. S. 299--301. und B. VI. S. 224--226. Hirschings Handbuch B. III. Abth. 2. S. 312--316. Meusels Lexikon verst. Schriftst. B. VII. S. 142--145. Rotermunds Lexikon B. III. S. 576. Deliciae Cobresianae. Augsb. 1782. Th. II. S. 715. Ersch Handbuch der teutschen Lit. Abth. V. und VII. F. A. Eberts allg. Bibliograph. Lexikon B. I. n. 11479--82.

  1. 1. Historische Künstler Belustigung, oder etliche Gespräche im Reiche der Todten, zwischen den beyden wohlbekannten Künstlern Albrecht Dürer, und Raphael de Urbino. Nebst ihren Porträten. Erstes Stück. Nürnb. 4. 1738.
  2. 2. Thesaurus rei herbariae hortensique universalis etc., oder allgemeines Blumen- Kräuter- Frucht- und Gartenbuch, in welchem ganz neue und nach der Natur selbst abgemalte Figuren von Blumen, Kräutern, Bäumen, Stauden, Früchten, und andern Gewächsen vorgestellt werden; nebst einer Lateinischen und Teutschen Beschreibung über Theile, Form, Gestalt und Nutzen. Alles nach der Natur selbst untersucht, ganz genau gezeichnet und mit Farben herausgegeben. Fol. Nürnb. 1750. Mit 301 illumin. Kupfern. Auch unter dem Titel: Regnum florae: das Reich der Blumen, mit allen seinen Schönheiten nach der Natur und ihren Farben vorgestellt. Knorr fieng diese Arbeit im J. 1750 an, und sein Tod endigte sie im J. 1761. Die Beschreibung der abgebildeten Pflanzen wurde dem Professor Phil. Friedrich Gmelin in Tübingen aufgetragen, der aber noch vor Vollendung des ersten Theils im J. 1768 starb. Darauf übernahm der Professor Georg Rudolph Böhmer in Wittenberg die Arbeit, und vollendete sie. 1770--1772.
  3. 3. Monumentorum, et aliarum, quae ad sepulcra veterum pertinent, rerum imagines, in aere incisae atque collectae. Fol. Norimb. 1753.
  4. 4. Deliciae naturae selectae, oder auserlesenes Naturalienkabinet, welches aus den drey Reichen der Natur zeiget, was von curiösen Liebhabern aufbehalten und gesammlet zu werden verdient. Ehemals herausgegeben von G. W. Knorr, fortgesetzt von dessen Erben, beschrieben von Philipp Ludw. Statius Müller Professor zu Erlangen, und in das Französische übersetzt von Matth. Verdier de la Blaquiere. Erster Theil. Fol. Nürnb. 1766. Mit 38 illumin. Kupf. 2ter Theil. eb. 1767. Mit 53 illumin. Kupf. Knorr fieng dieses prächtige Werk im Jahre 1754 an, und gab es Stückweise heraus. Der erste Theil wurde im J. 1766 geschlossen, und mit dem erwähnten Titel versehen, worauf die Knorrischen Erben einen zweyten Theil folgen ließen. Im J. 1778 erschien ein neuer Text, worauf dem obigen Titel am Ende noch des Professors Müller Nahme beygesetzt wurde, und dann Folgendes: Von Neuem übersehen, verbessert, und mit einer Vorrede begleitet von Joh. Ernst Immanuel Walch. 2 Theile. Fol. Nürnb. 1778. Erschien auch Holländisch: Deliciae naturae selectae, of vitgeleezen Kabinet van natuurlyke zeldzamheden, welke de Dire Ryken der Natur anbieden, door P. L. Stat. Müller. Twee Deelen Te Dortrecht. Fol. 1772.
  5. 5. Sammlung von Merkwürdigkeiten der Natur und Alterthümern des Erdbodens, welche petrificirte Körper enthalten, aufgewiesen und beschrieben von G. W. Knorr. Auch unter dem Titel: Lapides diluvii testes, quos in ordines et species distribuit, suis coloribus exprimit, aerique incisos in lucem mittit Knorr. Fol. Norimb. 1755--1772. Der erste Theil enthält 9 Bogen, von Knorr selbst verfertigte Beschreibung und 58 ausgemalte Kupfertafeln. Nach seinem Tode setzte J. E. J. Walch das Werk fort unter dem Titel: Die Naturgeschichte der Versteinerungen, zur Erläuterung der Knorrischen Sammlung von Merkwürdigkeiten in der Natur. Des zweyten Theils erster Abschnitt. Nürnb. 1768. Mit 81 illumin. Kupf. 2ter Abschnitt. 1769. Mit 50 Kupf. 3ter Theil. 1771. Mit 84 Kupf. 4ter Theil. 1773. Dieser letzte Theil enthält eine Classifikationstabelle von Walch, und ein vollständiges Register über alle Theile von Johann Samuel Schröter. Wurde von Houttuyn in das Holländische mit Anmerkungen übersetzt. Fol. Amsterdam 1733.
  6. 6. Vergnügen der Augen und des Gemüths, in Vorstellungen einer allgemeinen Sammlung von Muscheln und andern Geschöpfen, welche im Meere gefunden werden. Erster Theil. Nürnb. 4. 1757. Mit 30 illumin. Kupf. Der Text Teutsch und Französisch. 2te verb. und verm. Aufl. 1776. 2ter Theil. 1764. Mit 30 Kupf. 2te verb. und verm. Aufl. 1784. 3ter Theil. 1768. Mit 30 Kupf. 4ter Theil. 1769. Mit 30 Kupf. 5ter Theil. 1771. Mit 30 Kupf. 6ter Theil. 1773. Mit 40 Kupfern und einem Universalregister über alle sechs Theile. Ueberhaupt 190 illumin. Kupfertafeln von Knorr, und 317 Seiten Text, der vom Prof. Müller in Erlangen, und vom Legationsrath Meuschen im Haag herrühret.
  7. 7. Allgemeine Künstler Historie, oder berühmter Künstler Leben, Werke, und Verrichtungen, mit vielen Nachrichten von raren, alten und neuen Kupferstichen. 4. Nürnb. 1759. Dieses Werk wurde nach des Verfassers Tod geschlossen, und mit einem Register versehen. Ein darin befindlicher Aufsatz von acht Bogen: Alb. Dureri opera omnia, nach der Silberadischen Sammlung, wird sehr geschätzt.
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