Ferdinand Kobell (GND 118777572)

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Daten
Nachname Kobell
Vorname Ferdinand
GND 118777572
( DNB )
Wirkungsgebiet Kunst


Ferdinand Kobell in der BSB

Kobell, (Ferdinand) geboren den 7ten Junius 1740 zu Mannheim, wo dessen Vater churpfälzischer Hofkammerrath war. Da er große Neigung zur Malerkunst zeigte, so unterstüzte ihn der Churfürst Karl Theodor, worauf er sich der Landschaftmalerei widmete. Im Jahre 1768 unternahm er mit dem churpfälz. Gesandten Grafen von Sickingen eine Reise nach Paris, und erhielt dort durch dessen Einfluß den Zutritt bei den vornehmsten Kunstkabineten. Nach 18 Monaten kehrte er in seine Vaterstadt zurück, und wurde churfürstlicher Kabinetsmaler, dann Mitglied und Sekretär der dortigen Künstlerakademie. Im Jahr 1793 begab er sich nach München, wo er den 1. Februar 1799 starb[1]. Die königl. b. Gallerie besitzt von ihm eine Landschaft mit einer Gruppe von Bäumen in der Mitte, auf Holz, und eine Landschaft mit stürmischer Luft. Im Vorgrunde ruhen Menschen unter dem Schatten hoher Bäume, und im Mittelgrunde treibt ein Hirt seine Schafe vor sich her, auf Leinwand. Mannlich. B. I. S. 236. B. II. Nro. 233. u. 237.

Nachtrag aus: Lipowsky Künstler II

Kobell (Ferdinand), hat auch viele kleine und mittlere Gegenstände nach der Natur so geistreich und meisterhaft radirt, daß sein Werk, welches aus 110 Blättern bestehet, ein gutes Lehrbuch für den studirenden Künstler ist. Hier werden angeführt: a) Sechs Studien, Kinderspiele nach der Natur 1769. In kleinem Quart-Formate. b) Vier schöne Landschaften, Mondschein mit Bauernhütten. 1770. c) Zwei Walbungen mit Hütten und ländlichen Figuren, in kl. Querquart. d) Zwei bergigte Landschaften mit Bauernhütten u. Reisenden. 1767. e) Zwei Landschaften mit Ruinen und Reisenden zu Fuß und zu Pferde. f) Vier bergigte Landschaften, Nachtstücke 1772 im Quartformate. g) Vier freie Landschaften von ihm zu Paris 1770 verfertiget. h) Agar in der Wüste 1775 in Folio, u. s. w.


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Fußnoten

  1. Johann Hartmann, geboren zu Mannheim 1753, und dermal Landschaftsmaler zu Biel in der Schweiz, war sein Schüler. Seine schön und trefflich gemalten Landschaften, worin mehrere Reise- und Kunstbeschreiber die charakteristische Zeichnung seiner Tannen, welche mehrere Landschaftenmaler nicht lieben wollen, bewundern, sind ohnehin bekannt. Meusel am a. O. St. VI. S. 767.