Egid Barthscherer, von Löwenkron (GND 12949089X)

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Daten
Nachname Barthscherer, von Löwenkron
Vorname Egid
GND 12949089X
( DNB )
Wirkungsgebiet Kunst


Egid Barthscherer, von Löwenkron in der BSB

Barthscherer, von Löwenkron, (Egid), wurde zu Neumarkt (jetzt im Oberdonaukreise) den 4. Juli 1730 geboren, wo er die Anfangsgründe der deutschen und lateinischen Sprache erlernte, und in der Singkunst Unterricht erhielt, dann aber in das Seminar nach Ingolstadt und nach Amberg kam, daselbst mit einem ausgezeichnet gutem Fortgange studirte, und sich nebenbei in der Musik vervollkommnete. Im J. 1749 wurde er in den Benediktiner-Orden der ehemaligen Abtei Michaelfeld (jetzt im Mainkreise) aufgenommen, und 1754 zum Priester geweihet. Wegen seines guten Gesanges, und besondern Geschicklichkeit auf der Violine, dann sonstigen guten musikalischen Kenntnissen, wurde er anfangs Chor-Direktor in seinem Kloster, in welcher Eigenschaft er sich alle Mühe gab, die Tonkunst daselbst emporzubringen, wozu ihm in der Folge sein naher Vetter, der churbaierische Kammer-Kompositeur Joseph Michl in München sehr behilflich gewesen, indem er ihm nicht nur seine Musiken, sondern auch die neuesten Werke, der berühmtesten Kapellmeister schickte. Hierauf wurde er Professor der Philosophie und Theologie, sowohl im Kloster, als auch ausser demselben, und endlich Novitzenmeister im Komun-Noviziat zu Scheiern. Nachdem er diese Aemter und Geschäfte mit ausgezeichnetem Beifalle mehrere Jahre ebenfalls versehen hatte, wurde er den 10 März 1783 zum Abten des Klosters Michaelfeld erwählt, in welcher Würde seine erste Angelegenheit war, die Wissenschaften unter seinen Religiosen zu befördern, und die Zöglinge des Kloster-Seminars sowohl im Scientivischen, als auch in der Musik zu bilden, und seine Mühe blieb nicht unbelohnt, er sah die Früchte seines Fleisses heranwachsen, blühen reifen und nützen. Seine Neigung zur Tonkunst war so groß, daß er auch als Prälat den Musikchor fleißig besuchte, und seinen Platz als erster Geiger bei der zweiten Violine fortbehauptete. Er war nicht nur Liebhaber der Musik, sondern auch Kenner und Beförderer derselben, und überhaupt ein gerader, redlicher, guter Mann, der auch in der Litteratur sich große Profundität erworben hatte. Den 4. Nov. 1798 traf ihn auf dem Musikchor, da er eben Violine spielte, ein Schlagfluß, und dieser hatte seinen baldigen Tod, der den 12. November 1799 ihn dieser Welt entrückte, zur Folge.


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