Franz Xaver Lettner (GND 129477664)
Daten | |
Nachname | Lettner |
Vorname | Franz Xaver |
GND | 129477664 ( DNB ) |
Wirkungsgebiet | Kunst |
Franz Xaver Lettner in der BSB |
Lettner, (Franz Xaver), Pfarrer zu Voheburg (jetzt im Oberdonaukreise), wurde den 12. Jäner 1760 zu Pfaffenhofen, einem Städtchen an der Ilm (im Isarkreise) geboren, legte den Grund zu seiner scientivischen und musikalischen Bildung im Seminar des ehemaligen Klosters Inderstorf, und fand dann wegen seiner schönen Sopranstimme, und seines guten Gesanges unentgeldliche Aufnahme im Seminar zu München, woselbst er auch am dortigen Lyceum und Gymnasium studirte, und in mehreren daselbst gegebenen Meditationen, wozu Ullinger, Kürzinger, Kammerloher, Michl und Holzbogen die Musiken komponirten, mit großem Beifalle sang und spielte. In diesem Seminar hatte er nun Gelegenheit nicht nur verschiedene Instrumente zu erlernen, sondern auch sich hierauf eine höhere Ausbildung zu verschaffen, ja selbst die Komposition, den Generalbaß und Kontrapunkt zu studiren. Als er auf der hohen Schule zu Ingolstadt dem Studium der Theologie, des geistlichen Rechts, und anderer nützlichen Wissenschaften oblag, spielte er in von den dortigen Akademikern veranstalteten, und gegebenen öffentlichen Konzerten öfters Violin-Konzerte, und erwarb sich durch sein fertiges, nettes und ausdruckvolles Spiel den Beifall aller Kenner und Tonkünstler. Lettner komponirte viele Musikstücke für die Kirche, und sonst für das Orchester, und gab 1803 bei Theobald Sennefelder in München zwei von ihm komponirte deutsche Messen von vier Singstimmen, dann mit Begleitung von zwei Violinen, einer Altviole, und der Orgel im Steindrucke heraus, die mit entschiedenem Beifalle aufgenommen wurden. Ueberhaupt sammelte sich nicht nur hierdurch, sondern auch sonst dieser würdige Seelsorger viele Verdienste um die Einführung des deutschen Kirchengesangs in Baiern, und es ist zu hoffen, daß noch mehrere Musiken von ihm an den Tag gefördert werden. Oberdeutsche Litteratur-Zeitung. Jahrg. 1804. vom 19. Jul. St. 79.
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