Lukas Müller (GND 118522582)
Daten | |
Nachname | Müller |
Vorname | Lukas |
GND | 118522582 ( DNB ) |
Wirkungsgebiet | Kunst |
Lukas Müller in der BSB |
Müller, (Lukas) auch Cranach genannt, von seinem Geburtsorte Cronach, der im Mainkreise des Königreichs Baiern liegt. Er wurde 1472 geboren, und lernte die Malerkunst bei seinem Vater. Er wurde bald chursächsischer Hofmaler, und dann Bürgermeister in der Stadt Wittenberg. Er starb 1553 zu Weimar. In seinen Gemälden bewundert man die angenehme, gelinde, frische und glänzende Färbung, die kein Zeitalter verlöscht, und seinen natürlichen Ausdruck der Leidenschaften, tadelt aber seine Trockenheit in der Ausführung. Er zeichnete nicht so richtig, wie A. Dürer, malte aber mehr geschmolzen. Die Königl. Gallerie zu München besitzt von ihm: a) die Ehebrecherin, nicht gar Lebensgröße, ein Kniestück auf Holz; b) eine alte Kuplerin herzt ein junges Mädchen, Bruststück in Lebensgröße, auf Holz; c) Selbstmord der Lukretia, ganze Figur, auf Holz; d) Moses und Aaron halten die Gesetztafeln, auf Holz; e) die Mutter Gottes, Magdalena etc. beweinen den auf der Erde liegenden Leichnam Christi, auf Holz; f) Pharao wird mit seinem Heere vom Meere verschlungen, auf Holz; g) das Opfer Abrahams, auf Holz; h) Judith mit dem Haupte des Holophernes, ebenfalls auf Holz. Mannlich B. I. S. 300. II. Nro. 109. 126. 171. u. 704. Weizenfeld. Nro. 161. 362. 848. 858. 877. 911. u. 1003. Rittershausen. S. 270. v. Sandrart. S. 231. Die Bildergallerie in München. S. 30. 34. u. 39. In seinen Bildern und allegorischen Gemälden brachte er öfters Porträte berühmter Gelehrten an, auch verfertigte er 300 Holzschnitte, deren einige auch im Helldunkel gearbeitet sind. In der Pfarrkirche zu Innsbruck ist ein Muttergottesbild von ihm. Sein Sohn, ebenfalls Lukas genannt, malte mit gleicher Kunst, und erwarb sich auch noch Ruhm durch seine Gelehrsamkeit. Auch er wurde Bürgermeister zu Wittenberg, wo er, 71 Jahr alt, 1586 starb. Freheri theatrum virorum eruditorum. (Norimbergae 1688) Vol. I. p. 1479. Im Rathhause zu Augsburg ist ein schönes Gemälde von diesem Künstler zu sehen. Klemens Alois Baader Reisen durch verschiedene Gegenden Deutschlands (Augsburg 1795) B. I. S. 81. In der ehemaligen Abtei Banz (im Mainkreise) war sein Porträt auf Leinw. mit einem Spitzbarte, weiß gefaltenen Kragen und einem schwarzen Kleide. Meusel V. S. 630. C. E. Reiner’s Leben des Luk. Cranach. Füßli am a. O. S. 929--932. Murr Merkw. S. 414.
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