Georg Petel (GND 118740164)

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Daten
Nachname Petel
Vorname Georg
GND 118740164
( DNB )
Wirkungsgebiet Kunst


Georg Petel in der BSB

Petel, (Georg) ein Bildhauers-Sohn von Weilheim in Baiern gebürtig; kam 1622 nach Genua, wo er unter der Aufsicht des berühmten J. B. Paggi[1] arbeitete, und durch seine Empfehlung viele Kruzifixe und Figuren in Marmor, Holz, Elfenbein u. s. w. für fürstliche und andere Personen zu arbeiten erhielt, worin er den Rubens nachahmte. Endlich kehrte Petel in sein Vaterland zurück und fixirte sich zu Augsburg, wo er vieles für die Grafen von Fugger in Holz und Elfenbein arbeitete. Die dortigen Kirchen der Barfüsser, zum heil. Kreuz, wo ein Cruzifix sehr geschätzt wird, der Dominikaner, zum heil. Stephan, zum heil. Moriz und im Spitale enthalten mehrere Meisterstücke seiner Kunst. Die Gallerie zu Düsseldorf besaß von diesem Künstler einen Christus am Kreuze, aus einem Stücke Elfenbein vortrefflich gearbeitet, der drei Fuß hoch ist. Sandrart. Th. I. S. 341. Petel hatte das Unglück, gleich dem A. Dürer einen Quälgeist zum Weibe zu erhalten; indessen schätzten ihn seine Mitbürger in Augsburg und wählten ihn sogar in den Rath. Er starb dort 1634. von Stetten S. 453.


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Fußnoten

  1. Ein edler Genueser und Schüler des Lukas Cambiasi. Eines seiner Gemälde verwickelte ihn in Streitigkeiten, worüber er seinen Gegner tödtete und nach Florenz entfloh, wo ihn der Großherzog sehr gnädig aufnahm. Nach einer 20jährigen Abwesenheit rief ihn sein Vaterland wieder zurück, wohin er auch gieng, und bei seiner Abreise vom Großherzoge mit einem kostbaren Ringe beschenkt wurde. Joh. Bapt. Paggi verfertigte eine unzählige Menge Gemälde, radirte einige Blätter in Kupfer, und schrieb eine Abhandlung über Malerei, die 1607 zu Genua auf einen großen Bogen gedruckt wurde, und unter der Benennung: des Paggi Tabelle, bekannt ist. Er starb 1629 in seinem 73ten Lebens-Jahre. Ph. Thomassin, R. Quidi u. a. haben nach seinen Werken in Kupfer gestochen. Soprani Vite dei Pittori etc. Genoesi (Casale 1674) p. 91.