Franz Karl von Rauffer (GND 129365696)

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Daten
Nachname Rauffer
Vorname Franz Karl von
GND 129365696
( DNB )
Wirkungsgebiet Kunst

Rauffer (Franz Karl von), wurde zu Regensburg, wo sein Vater österreichischer Gesandschafts-Sekretär gewesen, 1727 geboren. Dieser verdiente Geschäftsmann, Kunstschreiber und Zeichner wurde als Kabinetts-Sekretär des Churfürsten von Baiern, Maximilian III., der ihn vorzüglich schätzte, angestellt, von dem er den Auftrag erhielt, die schon durch eine frühere Verordnung des Churfürsten Karl Albrecht, nachmaligen Kaiser Karl VII., anbefohlene Einführung kalligraphischer Handschriften dadurch mehr in Ausübung zu bringen, daß er eigene schöne Vorschriften für Baiern s Schulen verfertigen, und dieselben in Kupfer stechen sollte. Rauffer unterzog sich diesem Geschäfte, und legte so den Grund zur Schönschreibekunst in Baiern.

Die in dem Königl. baier. Hausarchive verwahrten Statuten des Georgen-Ritter-Ordens werden ein Denkmal seiner Schönschreibekunst bleiben, und nebenbei auch von seiner ausnehmenden Geschicklichkeit in Zeichnungen mit der Feder zeugen. Gleichen Beweis in der Zeichen- und Schreibkunst liefern die Psalmen Davids, die er für die Churfürstin von Baiern, Maria Anna, geborne Königl. Hoheit von Polen und Sachsen, dann die Chursächsische Familie so vortrefflich gezeichnet und geschrieben hat, daß man dieselbe beim ersten Anblick für Kupferstiche hält.

Aber nicht nur in der Schönschreibe- und Zeichenkunst verewigte sich v. Rauffer als einen guten Künstler, sondern er erwarb sich auch in Miniatur-Gemälden und im Malen auf Porzellain einen bedeutenden Ruhm, auch machte er Versuche im Radiren auf Kupfer, in welcher Art er das Porträt des berühmten Schlachtenmalers Hanns Snellinks nach einem Gemälde des Anton van Dyk um das Jahr 1799 verfertiget hat. Dieses Blatt in großem Quartformate hat unten zur Aufschrift: Hans Snellinks, und seitwärts in einer dunkeln Schraffirung das Monogramm: vR. (v. Rauffer). Er starb den 11ten Jänner 1802 zu München.

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