Johann Heinrich Schönfeld (GND 118758896)

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Daten
Nachname Schönfeld
Vorname Johann Heinrich
GND 118758896
( DNB )
Wirkungsgebiet Kunst


Johann Heinrich Schönfeld in der BSB

Schönfeld (Johann Heinrich), geb. 1609 zu Biberach, lernte bei Joh. Sichelbein dem Vater. Er studirte hierauf zu Rom, nachdem er zuvor seinen Geschmack an den besten in Deutschland befindlichen Gemälden gebildet hatte, und erwarb sich dort durch seine angenommene kräftige Manier einen so großen Beifall, daß ihm in dem Pallaste Orsini und in der Kirche Elisabetha da Fornari einige Gemälde zu verfertigen anvertraut wurden. Er malte bis in sein hohes Alter in ganz Deutschland, vorzüglich aber in den Städten München, Lion u. Salzburg, setzte sich aber bleibend in Augsburg, wo er 1675 starb. Er malte mit Geist und Kraft, in dessen ist seine Zeichnung weder rein noch richtig; besonders tadelt man an ihm, daß er seine Figuren zu lang und zu mager gehalten habe. Landschaften, die er malte, zeigen, daß er besonders die Architektur, mit welcher er dieselben zierte, sehr gut verstand. Er hat 1626 einige kleine Köpfe radirt. G. Ehinger, M. Küsel, H. A. Wolfgang, u. a. haben nach seinen Werken in Kupfer gestochen. Sandrart, Theil I. S. 327. Mannlich B. I. S. 382. Die Königl. b. Gallerien besitzen von ihm: die Kreuztragung Christi und eine Gänsejagd, beide auf Leinwand. Mannlich. II. Nro. 273. Weitzenfeld. Nro. 992. Dann vier große Stücke aus der Geschichte des Königs Salomon. Westenrieder S. 379. Die Kirchen zu München besitzen von ihm folgende Altarblätter: einen Bischof im obern Aufzuge des armen Seelen-Altars in der Pfarrkirche zu U. L. Frau; die Heiligen Sebastian und Rochus in der Peterspfarrkirche; eine Kreuzigung links unter dem Chore in der Hofkirche zum heil. Cajetan, und in der jetzigen lateinischen Congregationskirche (ehemals Karmeliterinnenkirche) den h. Schutzengel. Rittershausen S. 118. 141. und 154. Westenrieder S. 155. u. 161. Zu Bamberg in der Domkirche: der heil. Wolfgang und die Apostel Philipp und Jakob. v. Murr Merkw. der Hauptst. Bamberg. S. 91. Zu Salzburg in der Domkirche: der heil. Vincenz und die Heiligen Rochus u. Sebastian, dann Martin und Hieronimus. Hübners Beschreib. der Stadt Salzburg. B. I. S. 197. Zu Eichstädt in der Walburgenskirche: der am Kreuze sterbende Christus und der heil. Benedikt. A. Strauß Beschreib. d. Stadt Eichstädt. zu Augsburg in der Domkirche das Choraltarblatt: Mariens Himmelfahrt, dann die Seitenaltarblätter: Maria Heimsuchung, Christus in der Krippe, Hieronimus, und die Versuchung Christi; das jüngste Gericht bei den Barfüßern, und in dortiger Kreuzkirche: die Berg- und Schiffpredigt, dann die Ausführung und Abnehmung Christi. In der Frauenkirche zu Brixen wird vorzüglich das von ihm gemalte Altarblatt: die heil. Magdalena, gerühmt. zu Ingolstadt malte er in der obern Stadtpfarrkirche das Altarblatt: die Kreuzabnehmung und die heil. drei Könige. Zu Nördlingen in der Hauptkirche ist Adam und Eva, oder der Sündenfall, und in der Salvatorskirche das Opfer Isaaks, von seinem Pinsel. v. Stetten Kunstgeschichte. S. 302. Das von ihm bei den Barfüßern gemalte jüngste Gericht hat Philipp Andreas Kilian, wiewohl etwas verstümmelt, in Kupfer gestochen und seinem Bibelwerke einverleibt. Bartholome Kilian hat sein Porträt gestochen. Von seinen Blättern, die er gestochen oder radirt hat, werden folgende angeführt: ein die Hand aufhebender Christus; ein Kinder-Bacchanal; ein Hirtenstück; eine wüste Landschaft, worin auf der Spitze eines an der See liegenden Felsens ein Mensch sitzet. M. Hubers Handb. etc. Th. I. S. 289.


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