Ioseph Anton Aettenkofer (GND 116009373)

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Daten
Nachname Aettenkofer
Vorname Ioseph Anton
GND 116009373
( DNB )
Wirkungsgebiet Wissenschaft


Ioseph Anton Aettenkofer in der BSB

AETTENKOFER (Ioseph Anton), Kurfürstl. Rath und Archivarius zu München. Er wurde am 17ten Hornung 1711 zu München geboren, und seine Eltern waren: Marquard Ant. Aettenkofer, kurfürstl. Hofrathskanzellist, und Maria Anna, eine Tochter des kurfürstl. Siegelpapier-Verwalters, Georg Pukler zu Straubing. Den 28sten Iänner 1736 wurde erkurf. Hofraths-Rathschreiber, und wurde dann seinem Bruder, Andreas Ignatz Aettenkofer beym kurf. äussern Archiv beygegeben. Den 23sten Hornung 1737 wurde er Hofrathssekretär, und den 5ten Nov. 1742 wirklicher äusserer Archivar. Da er in seinen Amtsverrichtungen ungemein fleissig war, in Kriegszeiten das äussere Archiv flüchtete und sonst dasselbe in gute Ordnung brachte, wurde er im I. 1748 unterm 15ten März mit dem Raths -- Charakter begnadiget. Den 11ten Hornung 1752 wurde ihm ex commiss. speciali das sogenannte Speiersche oder Wezlarsche Archiv zur Einrichtung und Besorgung übertragen. Den 17ten Iänner 1756 wurde er vom Fürsten zu Hohenzollern Sigmaringen, Ioseph Friederich, zu dessen wirklichen Hofkammerrath ernannt, weil er demselben mehrere tausend Gulden einkassirte und treu verrechnete. Den 4ten Sept. 1764 wurde er zu dieses Fürsten Hofrath mit dem jährlichen Gehaltsbezug befördert. Im I. 1775 den 13ten Iänner wurde er vom Kurfürsten Maximilian III. wegen seiner 40 Iahre lang geleisteten Archivars-Dienste aus eigner Bewegung zum wirkl. Hofkammerrath ernannt, und den 23sten Iänner in Pleno Camerae verpflichtet. Seine erste Gattin, mit der er sich den 23sten April 1736 vermählte, und mit der er 5 Söhne und 10 Töchter erzeugte, war Maria Theresia, des kurfürstl. Hofgerichtsadvokaten und Stadtsyndikus zu Landsberg, Ioh. Bapt. Bruggers, Tochter. Sie starb 1770 am 30sten April, und am 22sten Mai 1774 heurathete er Anna Theresia Thanner, Baron Schussischen Verwalters Tochter von Steinbruck. Eine seiner Töchter Maria Kunigunde gieng 1767 in das Nonnenkloster Maria Loretto zu Reittberg nächst Töltz, und wurde den 10ten Tag nach ihrem Eintritt von einem über sie eingestürzten Holzhaufen dergestalt beschädigt, dass sie von den Nonnen sogleich dem Vater wieder zurück gegeben wurde, in dessen Armen sie starb. Er selbst starb im I. 1775. Seine 2 noch lebenden Söhne befinden sich in kurf. Diensten, und zwar Paskal Aettenkofer als Hofrathssekretär, und Bernard als Hofrathsregistrator.--

Er gab heraus:

Kurzgefasste Geschichte der Herzoge von Baiern, von Herzog Otto dem Grossen von Wittelsbach an, bis auf gegenwärtige Zeiten, mit nöthigen Beylagen, 8. Regensburg 1767. 1 Alph. und 20 Bog.

S. Reg. gel. N. 1767. S. 267. 275 und 282. Finauer Bibl. Bav. 1767. II. S. 74.
Das Manuskript dieses Werkes (welches in Ionathan Fischers Erbfolggeschichte des Herzogthums Baiern unter den Wittelsbachern, dem Freyherrn v. Obermayr zugeschrieben wird) hinterlegte er, nachdem es aus der Presse gekommen war, in dem kurfürstl. äussern (nun in ein churfürstl. geheimes Landesarchiv umgeänderten) Archiv, indem sich auch seine eigne, von ihm aufgesezte Lebensgeschichte, und ein von ihm verfasstes, aber unvollendetes, historisch-heraldisches Wappenbuch im Manuskript befindet.


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