Franz Xaver Baader (GND 118505378)

Aus Personenlexika
Wechseln zu: Navigation, Suche


Daten
Nachname Baader
Vorname Franz Xaver
GND 118505378
( DNB )
Wirkungsgebiet Wissenschaft


Franz Xaver Baader in der BSB

BAADER (Franz Xaver), der WW. und AG. Dr. Mitglied der kurbaierschen Akademie der Wissenschaften, und der mineralogical und mining Society in Newkastle, dann des Conseils des mines zu Paris, kurfürstlicher Landesdirektionsrath, Oberbergmeister und Administrator der ersten Bergrevier zu München, ein Bruder des Vorigen, geboren zu München am 27sten März 1765. Er studirte mit seinem Bruder Ioseph in den Iahren 1781--1785 zu Ingolstadt und Wien die Arzneywissenschaft, ward in derselben im Iahr 1785 zu Ingolstadt Doktor, verliess die praktische Ausübung der Arzneykunde, und widmete sich, vom Iahr 1786 an, ausschlüssig der Chemie und Mineralogie. Im Iahr 1787 gieng er nach den baierischen Eisenwerken, und auf die inländischen Gruben und Hütten, und im I. 1788 nach Freyberg in Sachsen, wo er an der dortigen Bergakademie sein Fach theoretisch und praktisch studierte. Nachdem er sämmtliche niederteutsche Gebirge durchreiset hatte, gieng er auch im Iahr 1792 nach England und Schottland, und erhielt daselbst noch im nämlichen Iahre einen Ruf, um die Direktion einer Bley-und Silbergrube in Devonshire zu übernehmen, welchen er aber, wegen seiner Absicht, in sein Vaterland zurükzukehren, ausschlug. Er durchreisete ganz England und Schottland, vorzüglich, um die dortigen Gruben und mineralischen Fabriken aller Art zu studieren, und gieng 1796 über Hamburg, woselbst er sich einige Monate aufhielt, nach seinem Vaterlande zurück, da er dann am 4ten Dec. desselben Iahrs wieder in München anlangte. Im Iahr 1797 wurde er karakterisirter, im Iahr 1798 wirklicher Münz- und Bergrath. Im Iahr 1799 wurde er Generallandesdirektionsrath bey der vierten Deputation im Berg- und Salinenwesen, und im Iahr 1800 Administrator der ersten Bergrevier München, dann unterm 5ten April des nämlichen Iahres Oberbergmeister, wodurch ihm die alljährige Revision und Bereisung sämmtlicher Gruben, Hütten, und mineralogischen Fabriken in den herobern Kurlanden übertragen worden ist. Im Iahr 1800 verehelichte er sich zu Prag mit Fanny B. von Reisky. Im Iahr 1801 wurde er frequentirendes Mitglied der kurbair. Akademie der Wissenschaften philosoph. Klasse zu München, dann korrespondirendes des Conseil des Mines zu Paris, und anderer gelehrten Inititute.

Seine Schriften sind:

Kleine Gedichte und Aufsätze; im Münchner Intelligenzblatte 1778--1779.

Vom Wärmestoff, seiner Vertheilung, Bindung und Entbindung, vorzüglich beym Brennen der Körper, eine Probeschrift. 4. Wien und Leipzig bey Kraus 1786, 286 S.

S. Ien. ALZ. 1789, V. S. 662. ADB. 82 B. S. 495. Goth. gel. Z. 1787, I. S. 22. Götting. gel. A. 1787, II. S. 1351. Lichtenbergs Mag. für das Neueste der Physik 1786, B. 4. St. 3. S. 149.

Ueber Verbesserung der Kunstsalze; in Köhlers Bergmann, Iournal 1791, B. IV. St. 2. Nachtrag dazu; ebendas. 1792, B. I.

Versuch einer Theorie der Sprengarbeit, nebst einem Vorschlage zur Verbesserung der Kunstsätze, 8. Freyberg und Annaberg 1792, 36 S. 2te Aufl. ebendas. 1798, 8. mit 1. Kupfer.

S. Obert. ALZ. 1793, I. S. 171. Ien. ALZ. 1799, Febr. S. 535. Götting. gel. A. 1793. III. S. 2087. Molls Annalen der Berg- und Hüttenkunde, 1802, B. I. n. 4. S. 119--123.

Ideen über Festigkeit und Flüssigkeit zur Prüfung der physikal. Grundsätze des Lavoisier; in Grens Iournal der Physik. B. V. Heft 2.

Beyträge zur Elementar-Physiologie, 8. Hamburg bey Bohn 1797, 90 S.

S. Obert. ALZ. 1797, I. S. 849--855. Hartenkeils med. chir. Z. 1797, IV. S. 315. Schellings Weltseele.

Ueber das Pythagoräische Quadrat in der Natur, oder die 4 Weltgegenden. (Tübingen b. Cotta.) 8. 1793, 52 S.

In dieser und der vorigen Schrift bekennt er sich zur neuern sogenannten dynamischen Naturphilosophie. S. Schellings Zeitschrift für spekul. Philos. 8. 1801, B. I. n. 2. Schellings Entwurf eines Systems der Naturphilosophie 1799, S. 317. Erlang. LZ. 1799, n. 79, S. 640.
  • Naturrechtlicher Grund gegen die Aufhebung der Zünfte aus Fichte’s Naturrecht; im baierischen Wochenblatt 1801, n. 19. S. 314.

Ueber einen Aufsatz im 20. St. des kurfürstlichen Regierungs- und Intelligenzblattes betitelt: Berichtigung des öffentl. Urtheils über den naturrechtlichen Grund gegen die Aufhebung der Zünfte; ebendas. 1801, n. 21. S. 341--348.

Beyträge zu periodischen Schriften und Rezensionen in mehrern kritischen Iournalen.

Ueber das sogenannte Freyheits- oder das passive Staatswirthschafts-System. 4. (München 1802.) 1. Bog.

Beylage zum 15. Stück (1802) des kurpfalzbair. Intelligenzblattes: Eine merkwürdige Stelle aus Büschs Abhandlung vom Geldumlauf, mit Anmerkungen begleitet, 4.

Ueber das Eisenhüttenwesen und den Bergbau in der obern Pfalz; im kurpfalzbair. Intelligenzblatte 1802, St. 32, S. 511--516 (auch im Reichsanzeiger 1802, Aug. S. 2569--2575).

Der Holzbau im Grossen ist ein Staatsgewerbe, und das Forstregal ein natürliches unveräußerliches Regal; im Reichsanzeiger 1802, Sept. S. 3265--3274.

Wider einen Aufsatz des B. v. Burgau; im Reichsanzeiger 1802, 1sten Novemb. S. 3723--3725.


Vorheriger
Vorheriger
Eintrag
Seite 60 Seite 62 Nächster
Nächster
Eintrag