Johann Friedrich Batz (GND 118653601)

Aus Personenlexika
Wechseln zu: Navigation, Suche


Daten
Nachname Batz
Vorname Johann Friedrich
GND 118653601
( DNB )
Wirkungsgebiet Religion


Johann Friedrich Batz in der BSB

BATZ (Johann Friedrich) Pfarrer zu Baunach im Bambergischen. Er wurde am 21. November 1770 zu Bamberg gebohren, und zeichnete sich daselbst in seinen Studien durch grosse Talente und Fleiß aus. Im Jahr 1788 erhielt er das Doktorat der Philosophie, und, da er sich entschloßen hatte, geistlich zu werden, 1793 die Aufnahme in das Priester Seminar. Im J. 1794 wurde er Doktor der Theologie, und Professor der Kirchengeschichte. Er erhielt zugleich die Subregenstelle am Priester Seminar, und führte in demselben eine zweckmäßigere Organisation ein, so wie er mit aufgeklärter Einsicht und warmen Eifer den öffentlichen Kultus, die Liturgie u. die Schulen zu verbessern strebte. Er übte auch unermüdet die Selsorge und das Predigtamt aus, arbeitete in den wenigen, ihm von seinen Amtsverrichtungen übrigen Stunden, an verschiedenen Rubriken der praktischen Theologie, und legte durch zu grosse Anstrengung schon damals in sich den Keim zu vielen Krankheiten, und zu einem frühezeitigen Tod. Im J. 1800 wurde er zum Direktor des Universitätshauses und des Gymnasiums, der philosophischen Studien, der Volksschulen, zum Beisitzer der Schulkommission, zum wirklichen geistlichen Rathe, und zum Professor der Moraltheologie ernannt. Er leistete in allen diesen Wirkungskreisen, obwohl manchmal verkannt, und im immerwährenden Krampfe mit Hindernißen, ungemein viel Gutes. Nach der Säkularisation des Bistums, und nach Auflösung der Bambergischen Universität wurde er Rektor des Lyceums. Seine geschwächte Gesundheit zwang ihn, Ruhe und Erholung zu suchen, er glaubte diese auf dem Lande zu finden, und gieng im J. 1805 nach Baunach als Pfarrer. Es überfiel ihn hier eine Krankheit nach der andern, und nur in den kurzen Zwischenräumen seiner körperlichen Leiden konnte er manchmal vor seiner Pfarrgemeinde predigen. Er erreichte nur 37 Lebensjahre, und starb am 14. August 1807. Strenge Sittlichkeit, hohes inniges Gefühl für Religiosität, unverbrüchliche Achtung für seinen Beruf in allen Verhältnißen des Lebens machten die Grundzüge seines Charakters aus. Er war jedem immer freundlich, und bis zur größten Selbstverläugnung gefällig, ein praktischer Philosoph, und ein aufgeklärter Theolog. Als Selsorger brachte er, was unsere Welt so wenig beachtet und achtet, viele Nächte an Krankenbetten zu, und gegen Arme war er unbegränzt wohlthätig. Seine Schriften:

Vergl. Jäcks Pantheon der Lit. Bamberg. H. I. S. 45--54 und H. VII. S. 1176. Meusels gel. Teutschland S. A. B. IX. S. 58. B. XI. S. 45 und B. XIII. S. 64. Baurs Handwörterbuch merkw. im 19. Jahrh. gestorbn. Personen B. I. S. 75. Hall. allg. Literat. Zeit. 1808. April S. 902. Siebolds artist. und lit. Blätter von und für Franken 1808. n. 11. S. 61--63. Lebensmomente aller baierischen Bedienstigten. Augsb. 1819. Heft II. S. 21--23. Brenners theolog. Zeitschrift B. I.

  1. 1. Aphorismi theologici. 4. Bamb. 1794. 24 S. [1]
  2. 2. Predigten über verschiedene Gegenstände, den guten Bürgern Bambergs gewidmet. 8. Bamb. b. Göbhart. 1797. Neue Auflagen. 1810. und 1812. [2]
  3. 3. Christliche Religions- und Kirchengeschichte. Ersten Bandes erste Abtheilung. ebend. 8. 1797. 25 Bog. Blieb ohne Fortsetzung. [3]
  4. 4. Andacht für Kinder, welche zur Communion gehen. 12. eb. 1798.
  5. 5. Lehrbuch der christkatholischen Religion in Fragen und Antworten; ein Geschenk für Kinder. 8. Bamb. 1799. 360 S. Wurde von 1799 bis 1812 zwölfmal aufgelegt.
  6. 6. Kleines Lehrbuch der katholischen Religion, ein Auszug aus dem größeren Lehrbuche. 12. Bamb. 1800. 106 S. Hievon erschienen von 1800 bis 1813 zwei und zwanzig rechtmäßige Auflagen. Nachgedruckt zu Cölln und an mehreren Orten. [4]
  7. 7. Nachrichten über die neue Organisation des Lyceums zu Bamberg. 4. eb. 1804. 24 S.
  8. 8. Moralische Betrachtungen über den wahren Clerikalischen Geist; nebst einer Rede über den Einfluß der Wissenschaften auf Humanität. 8. Bamb. b. Dederich. 1809. 102 S. Von Joh. Friedrich Batz, nach dessen Tod heraus gegeben von Joh. Joseph Batz. [5]
  9. 9. Einige Regeln für Selsorger bei dem Krankenbesuche, und Bruchstücke zu einem teutschen Ritual; in der theolog. Zeitschrift. B. I. und 2.
  10. 10. Mehrere Aufsätze und Beiträge in periodischen Schriften.
Vorheriger
Vorheriger
Eintrag
Seite 37 Seite 38 Seite 39 Nächster
Nächster
Eintrag


Fußnoten

  1. s. Obert. Lit. Z. 1794. II. S. 927.
  2. s. Ergänz. Bl. z. allg. Lit. Z. Jahrg. 2. B. 2. S. 291. Neue allg. teutsche Bibl. B. 35. I. S. 21. Erfurt. gel. Z. 1797. S. 498. Würzb. gel. Z. 1797. S. 725. Seilers Betracht. 1797. II. S. 257.
  3. s. lit. Magazin f. Katholiken B. 2. St. 1. S. 188. Erfurt. gel. Z. 1797. S. 465. Würzb. gel. Z. 1797. S. 911. Neues theol. Journal 1797. S. 881. Seilers Betracht. 1797. III. S. 449.
  4. s. Jen. Lit. Z. 1805. I. S. 43. und 1808. I. S. 325. Erlang. Lit. Z. 1800. I. S. 45. Gutsmuths Bibl. 1801. I. S. 347. 1802. III. S. 156. und 1804. II. S. 126. Vierthalers Salzb. Lit. Z. 1800. II. S. 360 und 1802. St. 8. S. 52.
  5. s. Obert. Lit. Z. 1809. I. S. 439 und II. S. 908. Theol. Zeitschrift B. I. Heidelberg. Jahrb. d. Lit. 1811. I. S. 383.