Joseph Bauerschubert (GND 124980694)

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Daten
Nachname Bauerschubert
Vorname Joseph
GND 124980694
( DNB )
Wirkungsgebiet Religion


Joseph Bauerschubert in der BSB

BAUERSCHUBERT (Joseph) Pfarrkaplan zu Fährbrük im Würzburgischen; gebohren am 15. November 1766 zu Birnfeld im Würzburgischen. Sein Vater, ein Steinmetz, nahm ihn mit dem 12ten Jahre, da er die 3te Klasse an der Elementarschule des Ortes vollendet hatte, in seine Werkstätte. Da es aber dem kleinen schwächlichen Bauerschubert an Kräften und Lust zur Steinmetzarbeit mangelte, und da er lieber studieren wollte, übernahm der Ortspfarrer den Knaben, und unterrichtete ihn zwei Jahre lang in den Anfangsgründen der lateinischen Sprache, und andern Gegenständen. Er kam hierauf an das Gymnasium zu Münnerstadt, wo er im Augustinerkloster die Mittagskost gegen Verbindlichkeit erhielt, bei den Klostergottesdiensten die Orgelblasbälge zu tretten. Gegen Ende seines 19ten Lebensjahres kam er mit den allerbesten Schul und Sittenzeugnißen nach Würzburg, um Philosophie zu studieren wurde secundus Philosophiae Magister, und hierauf Alumnus im Priesterseminar. Nach einem dreijährigen Aufenthalte im Seminar, nach absolvirter Theologie, und erhaltener Priesterweihe, bekam er die Vicepräfektenstelle im adelichen Seminar. Seine zu grosse Offenheit und Freimüthigkeit ward mißdeutet; er hatte Feinde, die ihn von der wirklichen Präfektenstelle im Seminar, wofür er bereits bestimmt war, verdrängen wollten; er ward im Rücken gefährlicher Grundsätze verdächtig erklärt, und muste, ohne daß ihm eine Anklage oder Beschwerde eröffnet ward, mit Anfang des Jahres 1792 unvermuthet als Kaplan aufs Land wandern. Er erfüllte in diesem seinen neuen, beschränkten und mühseligen Wirkungskreise alle seine Pflichten genau, erreichte aber nur ein Alter von ein und dreissig Jahren, indem er schon am 17. Julius 1797, bedauert von den Redlichen, die ihn näher kannten und schätzten, gestorben ist. Schriften:

Vergl. Meusel’s Lexikon verst. Schriftst. B. I. S. 224. Obert. Lit. Zeitung 1800. I. S. 775. Ladvocats Handwörterbuch B. IX. S. 59.

  1. 1.* Erbauungsbuch für Katholiken, die eine reine und vernünftige Andacht lieben. 8. Frankf. 1793. 14 Bog. [1]
  2. 2. Kurze Volkspredigten, zum Unterricht und zur Erbauung, auf alle Sonn- und Festtage des katholischen Kirchenjahres. VII. Bände. Erfurt. 8. 1795--1800. Die letzten Bände gab nach des Verfaßers Tod B. Laubender heraus, und zwar den 4ten 1799. mit Bauerschuberts Biographie von S. 1--70. 2 Auflagen. [2]
  3. 3. Neue Festpredigten, nebst einigen Gelegenheitsreden. 8. Frankf. 1797. 2ter Band, nach des Verf. Tod von B. Laubender herausgegeben. Leipz. b. Fleischer. 1801. [3]
  4. 4. Rezensionen in der Oberteutschen Literaturzeitung, u. in Kaplers Magazin für kathol. Religionslehrer.
  5. 5. Ueber Denkart u. Betragen der ausgewanderten französ. Geistlichen; in Henke Archiv für die neust. Kirchengesch.
  6. 6. Anonyme Aufsätze in einigen periodischen Schriften.
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Fußnoten

  1. s. Obert. Lit. Z. 1794. II. S. 377. Würz. gel. Z. 1794. II. S. 242. Jen. Lit. Z. 1797. II. S. 115. Neue allg. t. Bibl. B. 18. I. S. 238.
  2. s. Jen. Lit. Z. 1797. IV. S. 109. Obert. Lit. Z. 1795. II. S. 1065. 1796. II. S. 399. u. 1800. I. S. 745. u. 1802. I. S. 1020. Erlang. gel. Z. 1796. S. 510. Leipz. gel. Z. 1796. IV. S. 755. Würzb. gel. Z. 1796. II. S. 891. u. 1800. S. 899. Nürnb. gel. Z. 1796. S. 438. Neue allg. t. Bibl. B. 58. I. S. 33. Journal für Prediger B. 13. St. 2. S. 218. Neue homilet. krit. Blätter 1802. I. S. 42.
  3. s. Ergänz. bl. z. allg. Literat. Z. Jahrg. II. B. 2. S. 292. u. Jahrg. III. B. 2. S. 495. Obert. Lit. Z. 1797. II. S. 29. Würzb. gel. Z. 1797. S. 613.