Philipp Anton Sigmund Freiherr von Bibra (GND 116161744)

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Daten
Nachname Freiherr von Bibra
Vorname Philipp Anton Sigmund
GND 116161744
( DNB )
Wirkungsgebiet Kunst


Philipp Anton Sigmund Freiherr von Bibra in der BSB

Freiherr von BIBRA (Philipp Anton Sigmund) Domherr; gehört als aus Bamberg gebürtig hieher. Die Freiherrn von Bibra sind ein altes Fränkisches Geschlecht. Im Journal für Franken kömmt Band III. (Nürnb. 1791.) S. 545--587, dann S. 706--742 u. B. V. S. 700--711. ein Beitrag zur Geschichte Lorenz von Bibra Fürstbischofs zu Würzburg u. Herzogs in Franken, mit Urkunden, dann B. V. S. 27--81 eine Abhandlung über die Geschichte u. Rechte des dem Geschlechte von Bibra zugetheilten Erbuntermarschall Amtes des Hochstiftes Würzburg vor. Ein 1419 gestorbener Anton v. Bibra, und ein 1473 gestorbener Hans v. Bibra liegen im Kloster Rohr begraben. Philipp Anton Sigmund Freiherr von Bibra wurde 1750 zu Bamberg gebohren, und erhielt daselbst seine erste Bildung im Aufseeischen Seminar. Er kam dann als Edelknabe an den fürstlichen Hof zu Fuld, wo er Humaniora und Philosophie studierte, und eine Dompräbende erhielt. Nachdem er im Stifte Kremsmünster in Steyermarkt Theologie und Kirchenrecht studieret hatte, wurde er bald am Domstifte zu Fuld Capitular, im J. 1788. Consistorial- Regierungs- und Hofkammer-Präsident, Kurmainzischer wirkl. geheimer Rath, und infulirter Probst zu St. Peter. Der Fürst von Nassau-Oranien als regierender Fürst von Fulda ernannte 1802 den Freiherrn von Bibra zum ersten geheimen Conferenz Rathe. Er war ein feiner, sehr gewandter Geschäftsmann, äußerst thätig, und sein sehr einnehmendes Aussehen und Betragen vermehrte die allgemeine Achtung und Zuneigung bei Allen, die ihn kennen lernten. In ganz Teutschland erwarb er sich durch sein sehr beliebtes, und noch itzt immer interressantes Journal großen Ruhm. In demselben vertheidigte er muthig die Sache der Aufklärung und Publicität, und wirkte in einem grossen Kreise für Licht, Recht, und Wahrheit. Er starb 53 Jahre alt, an einer schnellen bösartigen Brustkrankheit den 5. März 1803. Sein von Verhelst in Kupfer gestochenes Bildniß befindet sich vor dem 12ten Band von Mosers patriotischen Archiv für Teutschland. Er gab heraus:

Vergl. Hambergers gel. Teutschland 1772. S. 49. Meusels gel. Teutschland S. A. B. I. S. 286. B. XI. S. 74. und B. XII. S. 312. Beckers Nationalzeitung 1803. St. 13. S. 301. Jäcks Pantheon der Literaten Bamb. H. I. S. 86--88. Baurs Handwörterbuch merkw. im 19ten Jahrh. gestorbn. Personen B. I. S. 113. Literarische Blätter Nürnb. B. V. S. 145.

  1. 1. Der Heiland in Gethsemane, ein Singstück. 8. Fuld. 1770. Cremsmünster 1771.
  2. 2. Ode auf den Tod des Hrn. Caspar v. Heyernbach Dr. der Med. 8. Steyer. 1773.
  3. 3. Lobrede auf den heil. Bernard, ersten Abt zu Clairvaux. eb. 1773.
  4. 4. Der Führer der Jugend, aus dem Französ. Fuld. 1774.
  5. 5. Journal von und für Teutschland. 8. Fulda und Nürnb. b. Grattenauer, und Frankfurt in Comm. b. Herrmann. 1784--1792. Neun Jahrgänge, jeder mit 12 Stücken. Den ersten Jahrgang, oder eigentlich die ersten 10 Hefte gemeinschaftlich mit L. F. G. Göckinck, die folgenden Hefte und Jahrgänge gab Bibra allein heraus. [1]
  6. 6. Einige kleine anonyme Schriften, und Aufsätze in periodischen Schriften.
  7. 7. Gedichte im Leipziger- und Göttinger-Musenalmanach.
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Fußnoten

  1. s. Jen. Lit. Z. 1785. I. S. 187. II. S. 103. 255. IV. S. 107. 1787. II. S. 10. und 1788. II. S. 583. Allg. teutsche Bibl. B. 78. II. S. 586. und B. 83. II. S. 614. Schotts Bibl. 1785. I. S. 185. und II. S. 422. 1786. I. S. 188. 1787. I. S. 177. 1788. S. 199. und 1789. I. S. 39. Neue Lit. des kath. Teutschl. B. 3. St. 1. S. 31. Nürnb. gel. Z. 1786. S. 309. 1787. S. 310. 1788. S. 257. und 1789. S. 217. Leipz. gel. Z. 1787. II. S. 685. und 1079. 1792. Beil. 45. und 197. Obert. Lit. Z. 1788. II. S. 1245. Götting. gel. Z. 1788. II. S. 1224. Gotth. gel. Z. 1788. I. S. 349.