Iohann Friederich von Krügelstein Freyherr von Binder (GND 120496933)

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Daten
Nachname Freyherr von Binder
Vorname Iohann Friederich von Krügelstein
GND 120496933
( DNB )
Wirkungsgebiet Kunst


Iohann Friederich von Krügelstein Freyherr von Binder in der BSB

Freyherr von BINDER (Iohann Friederich von Krügelstein), Legationskomit bey der k. k. Gesandtschaft am kurfürstl. Hofe zu München. Er wurde im Iahre 1758 zu Wien geboren, wo sein Vater Friederich Freyherr v. Binder k. k. geheimer Rath war. Er erhielt seine erste Erziehung und Bildung zu Wien im Theresiano, aus dem er im Iahr 1780 tratt. Er wurde dann bey der k. k. Regierung Koncipist, bis er im I. 1784 zur k. k. Gesandschaft nach München kam. Er hatte am kaiserlichen Hofe mächtige Protektion, und war selbst bey der Kaiserin Maria Theresia und beym Kaiser Ioseph sehr gut gelitten, daher es ihm nicht an weiterer Beförderung gefehlt haben würde, wenn er sich nicht durch eine Heurath (er vermählte sich mit Marianne Sachsin einer bürgerlichen Kaffeeschenkstochter aus München) einigermassen geschadet hätte. Er war vorurtheilsfrey und freymüthig, besass Religion und ein menschenfreundliches Herz, und unterhielt sich mit der Dichtkunst. Er starb den 4ten Iun. 1790 mit Zurüklassung von 2 Knaben, die der Kaiser in das Kadetenkorps zu Wienerisch Neustadt aufnahm, und dort erziehen liess. Man sezte ihm auf dem allgemeinen Kirchhofe zu München folgende (Von I. M. Babo verfasste) Grabschrift: Unersetzlich als Vater und Gatte, unersetzlich als Biedermann und Freund ruhet hier unter diesem kleinen Denkmal grosser Liebe Ioh. Friedr. des h. r. Reichs Frey- und Panierherr von Binder von Krügelstein 1790 den 4ten Iunius im 32sten Iahr seines Alters.

Im Drucke erschienen von ihm:

  • Kleine Gedichte, 12. München 1783.
  • Bellerophon, ein ernsthaftes Singspiel in 5 Aufz. (mit Musik von Winter) 8. München 1785.
  • Triumph der Treue, ein Singspiel in 3 Aufz. (mit Musik von Danzi) München 1786.
  • Der Hexentanz, ein Gedicht, 8. Mit 1. Kupf. (ohne Drukort und Iahrzahl).

Gedichte mit B--r unterzeichnet in den Wiener Musenalmanachen, und in der Blumenlese der Teutschen, (Wien 1790).

In Gesellschaft mit 2 Freunden gab er heraus: Briefe moralischen Innhalts über einige Gegenstände der Naturlehre, 8. Wien 1782.

Er hinterliess auch Gedichte im Manuskript, welche H. Zangl, Buchdruker in München herauszugeben gesonnen ist.

Vergl. Privat-Nachrichten aus München und Wien. Meusels gel. Teutschl. 5te A. I. B. S. 302. Franz Grundmayrs der Unglaubige im Sterbebette, 8. Augsburg 1790. Schreiben des Freyherrn Karl Binder an Franz Grundmayr, 8. Wien 1791. Ists nur von weitem wahrscheinlich, dass der unter dem Namen B. Karls v. Binder an mich Franz Grundmayr erlassene Brief von ermeldtem H. Baron (einem Bruder des verstorbenen) verfasst sey? 8. München und Augsburg, 1791. Beantwortung der Frage: ists nur von weitem wahrscheinlich u. s. w. von Karl von Binder, 8. Wien 1791. Obert. ALZ. 1791 I. S. 101, 431, 864, und 1792, I. S. 71. Münchner gel. A. 1791 St. 2. Neuests Beyträge zur Relig. Lehre und Kirchengesch. Wien 1791, St. 3, S. 382, und St. 5, S. 673. Sandbüchlers Revision der Augsburg. Kritiker B. I. S. 4, 49, 112 und 124. Sandbüchlers Betrachtungen über wichtige von Obskuranten entstellte Religionsgegenstände, 8. Salzburg 1792. S. 159--196.


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