Anton von Detten (GND 129752398)

Aus Personenlexika
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Daten
Nachname von Detten
Vorname Anton
GND 129752398
( DNB )
Wirkungsgebiet Wissenschaft

von DETTEN (Anton), in Salzburg. Sein eigentlicher Name heisst Anton Weirother, unter welchem er aber gar nicht bekannt ist, weil er sich, seit seiner Heurath mit einer Fräulein Detten, selbst nie mehr anders, als von Detten nannte und nennen liess. Er war im Iahr 1729 zu Wien geboren, wo er mit seinen Brüdern im Hause seines Vaters von Weirother, damaligen k. k. Oberbereiter, die erste Erziehung genoss. In seinem 15ten Iahre kam er als Edelknabe zum regierenden Fürst Karl Lichtenstein, welcher ihn Mathematik studiren, Sprachen erlernen, und im Tanzen, Reiten und Fechten unterrichten liess. Er redete und schrieb die italienische, französische und englische Sprache mit eben so viel Leichtigkeit, als Reinheit, und tratt in seinem 22sten Iahre in k. k. Militärdienste. Er machte als Officier einen Feldzug in Italien mit, wurde aber wegen eines unvermeidlichen, zu wenig verheimlichten und unglücklichen Duells kassirt. Nun gieng er nach Frankreich, heurathete in Paris eine reiche Wittwe, die nach wenigen Iahren starb, und errichtete eine Reitschule. Ich weiss nicht, ob ihn Unglücksfälle oder Aufwand um sein Vermögen brachten, denn er kam Schulden halber in die Bastille. Als er nach langer Zeit endlich seine Freyheit wieder erhielt, verliess er Frankreich, durchreisete England, Schottland, die Niederlande, Preussen, Westphalen, wo er ein reiches Fräulein Detten heurathete, und liess sich im Iahr 1784 zu Salzburg nieder, wo er mehrere Iahre ruhig, aber nicht mit seiner Frau lebte. Auf einer Reise, die er von Salzburg nach Italien machen wollte, starb er zu Triest im 69sten Iahre seines Alters.

Von seinen Schriften sind mir bekannt:

  • Veterinaire, l’utile pour le monde, 8.
  • Veterianius, oder theoretisch-praktischer Unterricht von der Behandlung, Kur und Wartung der Pferde und des Hornviehes, nebst einem Anhang von chemischen Experimenten, Kunststücken und ökonomischen Erfindungen in Beziehung auf Equipagen, 8. Gotha bey Ettinger 1ster Theil, 1779, ein Alph. und 15 Bogen 2ter Th. 1780, 1 Alph. und 15 Bogen.
S. ADB. 40. B. II. S. 472. Nürnberger gel. Z. 1781, S. 224.
  • Begriffe vom sogenannten verhexten Viehe, vom Wiesenbau und den Mitteln gegen alle giftige, Raub- und schädliche Thiere und Gewächse, gegen das Ungewitter u. s. w. Erste Schrift, 8. Salzburg auf Kosten des Verfassers 1787, 96 S.
S. Ien. ALZ. 1787, IV. St. 76. Obert. ALZ. 1788. I. S. 91. Apologie des Verfassers gegen die Rezension; ebend. S. 239. Antwort des Rezensenten; ebend. S. 240.
  • Vollständige Vieharzneykunst für den Landmann, vom Verfasser des Veterinarius. Erster Theil, 203 S. 2ter Th. 144 S. Salzb. bey Mayr 1788, 8.
S. Obert. ALZ. 1788, I. S. 72. ADB. 84, B. I. S. 233.
  • Ueber Viehverhexungen, Mittel wider schädliche Thiere, Gewächse und Witterung, und zur Beförderung des Wiesenbaues, ein Nachtrag zur Vieharzneykunst für den Landmann, vom Verfasser des Veterinarius, 8. Salzburg b. Mayr 1788.
S. ADB. 95, B. II. S. 431.

Er soll noch einige kleine anonyme Schriften herausgegeben haben, worüber nichts Gewisses zu erfahren war.

S. Eigne Sammlungen. Privat-Nachrichten.
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