Johann Friedrich Esper (GND 116574879)

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Daten
Nachname Esper
Vorname Johann Friedrich
GND 116574879
( DNB )
Wirkungsgebiet Wissenschaft


Johann Friedrich Esper in der BSB

ESPER (Johann Friedrich) Superintendent zu Wunsiedel; am 6. Oktober 1732 zu Drossenfeld im Fürstenthum Baireuth gebohren. Seine Eltern waren der Superintendent und Pastor Friedrich Lorenz Esper, und Maria Ursula des Professors Krebs zu Heilbronn Tochter, und er war der älteste Bruder des berühmten Professors und Naturkundigers Eugen Johann Christoph Esper zu Erlangen. Er genoß seinen ersten Unterricht in Wunsiedel, dann von 1743 an zu Frauenaurach, und von 1744 an zu Erlangen am Gymnasium, und an der Universität. Seine Anverwandte wünschten, daß er sich der Arzneykunde widmen möchte; er wählte aber die Theologie, und es waren Pfeiffer in der Hermeneutik und Dogmatik, Huth in der Exegese, Kirchengeschichte, Moral, Homiletik, und Pastoraltheologie, Kripner und Windheim in den hebräischen und arabischen Sprachen, Succov in der spekulativen Philosophie, Physik, und Mathematik, und Reinhard in der allgemeinen Weltgeschichte, seine Lehrer. Nachdem er sich hierauf einige Jahre lang im Predigen übte, und Mathematik, Naturgeschichte, und Kräuterkunde zu seinem Studium in Nebenstunden gemacht, auch zu Baireuth die Prüfung als Kandidat bestanden hatte, wurde er unterm 27. Dezember 1759 seinem Vater in Frauenaurach als Adjunkt beygegeben. Hier war in seinen Amtsfreyen Stunden alte und neue Literatur sein fleißiges Studium. Am 29. Dezember 1762 ernannte ihn die philosophische Fakultät in Erlangen zum Doktor, am 10. November 1763 wurde er Pfarrer zu Uttenreut, und 1778 Superintendent zu Wunsiedel, und zugleich Inspektor über die dortigen Kirchen und Schulen. Er war der Gesellschaft Naturforschender Freunde zu Berlin, und der teutschen Gesellschaft zu Erlangen ordentliches Mitglied, und starb am 18. Julius 1781 mit dem Zeugniß von Allen, die ihn kannten, daß er ein wahrer frommer Christ, ein zärtlicher Gatte, ein liebreicher Vater, ein sehr guter Kanzelredner, und ein vorzüglich eifriger Schulfreund, immer unermüdet thätig, gegen Jedermann gefällig, und ein sehr angenehmer Gesellschafter war. In der Astronomie und Naturkunde besaß er gründliche Kenntniße, und es war seine Lieblingsbeschäftigung, im Buche der Natur zu forschen. Mit mehrmaliger Lebensgefahr durchsuchte er die unterirrdischen Hölen bey Muggendorf und Gailenreut zwischen Baireuth und Erlangen, und brachte aus denselben Zoolithen, und die merkwürdigsten Reliquien der urältesten Erdüberschwemmungen. Seine Schriften:

Vergl. Meyer’s biograph. Nachrichten von Ansbach. u. Baireuth. Schriftstellern S. 70. Hirsching’s hist. lit. Handbuch B. II. Abtheil. 1. S. 140--142. Fickenscher’s gel. Baireuth B. II. S. 107--112. Meusel’s Lexikon verst. Schriftsteller B. III. S. 187. Acta histor. eccles. nostri temp. B. VIII. S. 685. Bougine Handbuch der allg. Lit. Gesch. Th. IV. S. 119. Ladvocat’s Handwörterbuch B. V. S. 524.

  1. 1.* Wahrhaftige und merkwürdige Schicksale reisender Personen, nebst denen anbey sich äußernden Denkmahlen der göttlichen Vorsehung. 1--4tes Stück, oder erster Band. 8. Erlangen 1760--1761. 2ten Bandes 1tes Stück. 1761. 2tes Stück 1762. 3. u. 4. Stück, oder zweyter Band. 1763. 2te Auflage eb. 1766. Einen dritten u. vierten Band hierzu lieferte M. Joh. Heinrich Widmann unter dem Titel: Neue Sammlung wahrer und merkwürdiger Schicksale reisender Personen, als Denkmahle der göttlichen Vorsehung; auch unter dem besondern Titel: Leben u. Schicksale des Capitains Cook. Erster Theil. Erlang. 1789. 2ter Theil 1790.
  2. 2. Anweisung, den Lauf eines Kometen u. anderer Gestirne ohne astronom. Instrumenten und mathematischen Rechnungen zu beobachten. Mit 1 Kupf. Erlang. 8. 1770.
  3. 3. Von dem Durchgange der Venus durch die Sonne; in den Fränkischen Sammlungen Stück 31. n. 2.
  4. 4. Von der Art, grosse Kürbisse zu ziehen; ebend. St. 38. n. 4.
  5. 5. Nachricht von den sogenannten grünen Holzsteinen, die man in der Gegend von Adelsdorf gefunden; ebend. St. 47. n. 4.
  6. [[Literatur::6. Ausführliche Nachricht von neuentdeckten Zoolithen unbekannter vierfüßiger Thiere, und denen, sie enthaltenden, so wie verschiedenen andern denkwürdigen Grüften der obergebürgischen Lande des Markgrafthums Baireuth. Mit 14. illum. Kupf. Fol. Nürnb. b. Knorr 1774. Erschien auch französisch unter dem Titel: Description des zoolithes nouvellement decouvertes d’animaux quatrupedes inconnues et des cavernes, qui les renferment, de meme que plusieurs autres grottes remarquables, qui se trouvent dans le marggraviat de Baireuth au dela des monts, par J. F. Esper; traduite de l’allemand par Jacques Frederic Ise[xxxxx]flamm. Fol. à Nuremberg. 1774. s. Beckmanns physik. ökon. Bibl. B. 6. S. 349. Schröders Journal für die Liebhaber des Steinreichs B. 1. St. 3. S. 259. Hirschings Nachrichten von Gemälden Th. 3. S. 136.| ]]6. Ausführliche Nachricht von neuentdeckten Zoolithen unbekannter vierfüßiger Thiere, und denen, sie enthaltenden, so wie verschiedenen andern denkwürdigen Grüften der obergebürgischen Lande des Markgrafthums Baireuth. Mit 14. illum. Kupf. Fol. Nürnb. b. Knorr 1774. Erschien auch französisch unter dem Titel: Description des zoolithes nouvellement decouvertes d’animaux quatrupedes inconnues et des cavernes, qui les renferment, de meme que plusieurs autres grottes remarquables, qui se trouvent dans le marggraviat de Baireuth au dela des monts, par J. F. Esper; traduite de l’allemand par Jacques Frederic Ise[xxxxx]flamm. Fol. à Nuremberg. 1774. [1]
  7. 7. Gedächtnißrede auf den Superintendenten J. C. Rößler in Baiersdorf 1775. Erlangen. 4. 1776.
  8. 8. Abhandlung von dem Original der kugelförmigen Körper in den vitriolhaltigen Schiefern; im Naturforscher St. 6. S. 190--204.
  9. 9. Reise zu den Gailenreuther Osteolithen Höhlen, aus einem an die Gesellschaft eingeschickten u. an das Baireuthische Ministerium abgestatteten Berichte gezogen; in den Schriften der Gesellschaft Naturforschender Freunde zu Berlin (1784). B. 5. S. 56.
  10. 10. Beschreibung der Klausteiner Höhle (Auszug aus der Reise zu den Gailenreuther Osteolithen Höhlen); in den vermischten Beyträgen zur physikalischen Erdbeschreibung (Brandenb. 1785). B. 5. St. 1. S. 35.
  11. 11. Nachricht von den Gailenreuther Zoolithen Höhlen; ebend.
  12. 12. Kurze Beschreibung der in den Osteolithen Grüften bey Gailenreuth neuerlich entdeckten Merkwürdigkeiten, nach einer von Esper über die, ihm aufgetragene, neuere Untersuchung erstatteten Anzeige vom J. 1778 bearbeitet; in dem Fränkischen Archiv von Büttner, Knerl u. Fischer 1790 B. I. n. 6. S. 77--105 u. B. II. S. 165--204.
  13. 13. Verschiedene kleine anonyme Abhandlungen und Gedichte.
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Fußnoten

  1. s. Beckmanns physik. ökon. Bibl. B. 6. S. 349. Schröders Journal für die Liebhaber des Steinreichs B. 1. St. 3. S. 259. Hirschings Nachrichten von Gemälden Th. 3. S. 136.