Magnus Faus (GND 101081677)

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Daten
Nachname Faus
Vorname Magnus
GND 101081677
( DNB )
Wirkungsgebiet Kunst, Religion, Wissenschaft


Magnus Faus in der BSB

FAUS (Magnus), Benediktiner aus dem Reichsstifte Neresheim, und Professor der Logik am Lyceum zu Freysing. Er wurde zu Dietrichshofen in Oberschwaben am 7ten Nov. 1763 geboren, studirte zu Roggenburg, einer Reichsabtey Prämonstratenserordens, und tratt im Iahr 1780 in das Reichsstift Neresheim, wo er am 15ten Aug. 1781 die Ordensgelübde ablegte, und wo seine würdigen Ordensbrüder, Benedikt Werkmeister, Karl Nak und Tassilo Molitor, seine Lehrer in der Philosophie und Theologie waren. Im Iahr 1786, ehe er noch zum Priester geweiht ward, ernannten ihn seine Obern zum Professor der Theologie. In den folgenden Iahren lehrte er in seinem Stifte zweymal Philosophie, und dann wieder Theologie. Im April 1791 wurden unter seinem Vorsitze öffentlich theologische Sätze vertheidigt, die ihres Innhalts wegen den Beyfall aller aufgeklärten Philosophen und Theologen hatten, ihm aber eine völlige Inquisition, und eine lange Reihe von Verdrüsslichkeiten zuzogen. Er wurde beym bischöflichen Vikariat zu Augsburg heterodoxer Lehrsätze angeklagt, auf der Stelle mit der bischöflichen Censur belegt, und von der theologischen Lehrkanzel und allen geistlichen Verrichtungen suspendirt. Er schickte seine Theses, mit seinen eignen Erklärungen an die Universität nach Dillingen, wo sie für orthodox erklärt wurden. Die Universität und das hochwürdigste Vikariat sprachen ihn nun frey, und für die Zukunft ward ihm nur mehr Bestimmtheit in den Ausdrücken, mit mehr Mässigung beym Vortrage, empfohlen. Er widmete sich von dieser Zeit an ganz dem Studium der kritischen Philosophie, und kam 1798 als Professor an das fürstbischöfliche Lyceum nach Freysing, wo er in den Iahren 1798--1800 die theoretische Philosophie nach Kant aus eignen Heften, und die praktische Philosophie nach C. Christ. Erh. Schmids Grundriss der Moralphilosophie lehrte. Im Iahr 1801 wurde ihm in seinem Stifte zu Neresheim die Aufsicht über einen Theil der Klosterökonomie und des Kellers übertragen.

Im Drucke erschien von ihm:

Heiligkeit, der eigentliche Beruft des Christen, eine Sittenrede auf das Fest des heiligen Benedikts, 8. Nördlingen 1790, 62 S.

S. Obert. ALZ. 1790, II. S. 529. ADB. 104. B. I. S. 95.

Trauerrede zum Gedächtniss der weiland hochgebornen Frau Iuliana Charlotte verwitt. Reichsgräfin zu Oettingen-Oettingen, und Oettingen-Wallerstein, 8. 1791, 32 S.

S. Obert. ALZ. 1792, II. S. 707.

Philologischer Versuch über Iohann Enikels teutsche Universalchronik aus dem 13ten Iahrhunderte, Kennern und Freunden altteutscher Literatur und Sprachkunde zur Probe vorgelegt, 8. Reichstift Neresheim 1793, 13 S.

S. Ien. ALZ. 1793 IV. S. 143. Obert. ALZ. 1793, II. S. 115. Erduin Kochs lit. Magazin 1793.

Die durch vorstehenden Versuch angekündigte Chronik würde auch ganz gewiss erschienen seyn, wenn sich eine hinlängliche Anzahl von Subskribenten zur Deckung der Unkosten gemeldet hätte.


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